Der portugiesische Whistleblower Rui Pinto wartet nun im Hausarrest auf seinen Prozess. Pinto, der Mann hinter der Enthüllungs-Plattform „Football Leaks“, wurde am Mittwoch aus der Untersuchungshaft entlassen und verbrachte die Nacht auf Donnerstag zunächst in einer von der Polizei in Lissabon zur Verfügung gestellten Wohnung, wie Medien unter Berufung auf die Justiz und Anwälte berichteten.
Der 31-Jährige habe sich bereit erklärt, mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Pinto wolle unter anderem die Passwörter für Festplatten preisgeben. Er solle 24 Stunden unter Polizeibewachung bleiben, hieß es. Pinto wurde im Jänner 2019 in Budapest verhaftet und zwei Monate später an Portugal ausgeliefert. Ermittlungsrichterin Claudia Pina wirft ihm rund 90 Straftaten vor, darunter versuchte Erpressung und illegaler Zugang zu vertraulichen Daten.
Pinto könne nicht als echter Whistleblower gelten, weil er „nicht in gutem Glauben gehandelt“ habe, so die Richterin. Der Angeklagte soll etwa versucht haben, die Agentur Doyen Sports zu erpressen. Einen Termin für den Beginn des Verfahrens gibt es noch nicht. Pinto wies bisher alle Vorwürfe zurück. Er sei kein Hacker, beteuerte er. „Football Leaks“ hatte mit zahlreichen Enthüllungen seit 2015 für Aufsehen gesorgt. Viele der veröffentlichten Informationen zogen juristische Konsequenzen nach sich.
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