Ausreisen gestoppt

Rumänien lässt Pfleger nicht mehr nach Österreich

Ausland
09.04.2020 16:27

Eine Notstandsverordnung verhindert aktuell die Ein- und Ausreise rumänischer Pfleger. Medizinisches und soziales Fachpersonal werde jetzt im Land selbst dringend gebraucht. Das österreichische Außenministerium sucht nun nach einer diplomatischen Lösung.

Vier von fünf Pflegerinnen in Österreich stammen aus Rumänien oder der Slowakei. Die durch die Corona-Krise eingeführten Reisebeschränkungen stellen das österreichische Pflegewesen daher vor massive Probleme. Um einen drohenden Betreuungsnotstand abzuwenden, hat etwa das Land Niederösterreich erst kürzlich fast 300 Pflegekräfte eingeflogen.

Durch den Ausfall von Pflegekräften droht ein Betreuungsnotstand. (Bild: HELMUT FOHRINGER/APA/picturedesk.com)
Durch den Ausfall von Pflegekräften droht ein Betreuungsnotstand.

Ein- und Ausreisen gestoppt
Aufgrund einer neuen Notstandsverordnung können aktuell 306 Altenbetreuerinnen nicht von Rumänien nach Österreich einfliegen. Das berichtete das Nachrichtenmagazin „profil“ am Donnerstag. Zudem könnten jene Pflegerinnen, die seit Wochen Sonderschichten in Österreich einlegen, nicht nach Rumänien zurückfliegen. Grund dafür sei die Verordnung, wonach medizinisches und soziales Fachpersonal nicht das Land verlassen darf.

Alleine im Land Salzburg stammen 61 Prozent der 24-Stunden-Pflegeassistenten aus Rumänien. (Bild: LMZ/Otto Wieser, Krone Grafik)
Alleine im Land Salzburg stammen 61 Prozent der 24-Stunden-Pflegeassistenten aus Rumänien.

Pflegekräfte jetzt im eigenen Land gebraucht
Die zwei AUA-Sondermaschinen hätten am 15. April in Rumänien starten sollen. Unterdessen hat die Wirtschaftskammer Niederösterreich die Flüge aber auf unbestimmte verschoben. „In diesen schwierigen Zeiten brauchen wir medizinische und soziale Fachkräfte in erster Linie in Rumänien“, erklärt der rumänische Botschafter in einer Stellungnahme, man sei jedoch um eine rasche Lösung bemüht. Auch das Außenministerium bestätige diplomatische Bemühungen.

Für dringend benötigte Erntehelfer gibt es bereits Ausnahmeregelungen. (Bild: APA/dpa)
Für dringend benötigte Erntehelfer gibt es bereits Ausnahmeregelungen.

Hoffnung auf weitere Ausnahmeregelung
Von der Notstandsverordnung, die am 19. April enden soll, sind auch 24-Stunden-Betreuerinnen, die regelmäßig zur Arbeit nach Österreich pendeln, betroffen. Bei einer Verlängerung werde auf eine Ausnahme für Pendlerinnen gehofft, wie es derzeit etwa auch bei Erntehelfern der Fall ist.

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