Quarantäne nach Besuch

Familien leiden unter strengem Reglement an Grenze

Oberösterreich
10.04.2020 06:00

14 Tage Quarantäne für eine halbe Stunde Verwandtenbesuch jenseits des Inns. Viele Innviertler, die familiäre Bindungen nach Bayern haben, leiden unter dem strengen Grenzreglement, wie zwei aktuelle Fälle zeigen.

„Ich wohne mit meinem Sohn in Neuhaus am Inn in Bayern und habe noch eine Tochter, die bei der Mutter in Schärding lebt. Bisher war es kein Problem, dass die Kinder abwechselnd ein Wochenende in Neuhaus, eines in Schärding verbracht haben“, schreibt uns Andreas B.: „Am Samstag wurden meine Ex-Frau und mein Sohn an der österreichischen Grenze aufgehalten und ihnen wurde mitgeteilt, dass, wenn sie jetzt weiterfahren, sie sich in 14-tägige Quarantäne begeben müssen, außer sie bringen ein Attest, dass sie gesund sind. Sie sind dann zu mir zurück, da mein Sohn dann lieber in Neuhaus bleiben wollte!“

Der Schärdinger Stadtplatz (Bild: © Harald Dostal / 2018)
Der Schärdinger Stadtplatz

Bei Rückkehr 14 Tage in Quarantäne
Bei der Rückkehr nach Schärding musste Ramona K. (36) dennoch in Quarantäne. Nochmals Andreas B.: „Ich stehe voll und ganz hinter den Schutzmaßnahmen, aber wenn Eltern ihre Kinder nicht mehr sehen können, dann geht dies für mich zu weit. Im Grenzgebiet sollte es eine Ausnahmeregelung geben. Pendler dürfen mit Bescheinigung vom Arbeitgeber auch ohne Probleme über die Grenze!“

Mit Schutzmaske Tabletten gebracht
Auch Christian H. aus Braunau am Inn sitzt derzeit unfreiwillig in Quarantäne. Er hatte seiner bettlägrigen Mutter im benachbarten Simbach mit Schutzmaske Tabletten über den Balkon gebracht, wurde bei der Heimkehr von den österreichischen Behörden gestoppt. „Ich war gerade einmal eine halbe Stunde in Deutschland. Der deutsche Beamte hätte das auch beweisen können, aber die Polizisten an der Grenze wollten mir einfach nicht zuhören“, ärgert sich Christian H. Er muss sich jetzt 14 Tage in Hausquarantäne begeben. Eine Krankschreibung für seinen Arbeitsplatz bekommt er nicht. H. musste sich extra Urlaub nehmen.

Christoph Gantner, Philipp Zimmermann, Kronen Zeitung

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