Hilfe für arme Länder

WHO möchte Zahl der Corona-Tests in Afrika erhöhen

Ausland
09.04.2020 17:36

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet für die kommenden Wochen in einigen afrikanischen Ländern einen Höhepunkt in der Coronavirus-Krise. Daher sollte die Anzahl der durchgeführten Tests dringend erhöht werden. Ein Sprecher der WHO in Afrika betonte, dass sich in den vergangenen vier Tagen die Zahlen der mit dem Coronavirus-Infizierten verdoppelt hätten.

In einer Medien-Telefonkonferenz meinte Michel Yao von der WHO in Afrika, dass aufgrund der Erfahrungen aus Europa in manchen Ländern schon bald ein markanter Höhepunkt an Erkrankungen erreicht werden könnte. Er nannte dabei aber keine spezifischen Ländernamen.

Ein südafrikanischer Soldat versucht die Einhaltung der Social-Distancing-Regeln in einem Vorort von Johannesburg einzufordern. (Bild: AFP)
Ein südafrikanischer Soldat versucht die Einhaltung der Social-Distancing-Regeln in einem Vorort von Johannesburg einzufordern.

Infektionszahlen in Afrika bisher relativ niedrig
Bisher ist die Anzahl der Infizierten in Afrika im Vergleich mit Europa oder den USA relativ niedrig, per Donnerstagnachmittag waren es an die 11.000, wobei 562 Personen an einer Covid-19-Erkrankung verstorben sind.

In Südafrika gibt es bereits einige Drive-in-Corona-Teststationen. Die WHO möchte die Anzahl der Tests auf dem ärmsten Kontinent drastisch erhöhen. (Bild: AFP)
In Südafrika gibt es bereits einige Drive-in-Corona-Teststationen. Die WHO möchte die Anzahl der Tests auf dem ärmsten Kontinent drastisch erhöhen.

WHO-Chef fürchtet starke Ausbreitung in Afrika
Aber auch WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghbreyesus befürchtet Schlimmes: „Ohne Hilfe und Einschreiten könnten arme Länder und ungeschützte Völker massiv (vom Virus, Anm.) verwüstet werden. Die Zahl der Infizierten ist noch relativ klein, aber sie wächst schnell.“

Obdachlose blicken im südafrikanischen Johannesburg auf einen wohlhabenden Stadtteil: In vielen afrikanischen Ländern geht die Schere zwischen der armen und reichen Bevölkerung weit auseinander. (Bild: AFP)
Obdachlose blicken im südafrikanischen Johannesburg auf einen wohlhabenden Stadtteil: In vielen afrikanischen Ländern geht die Schere zwischen der armen und reichen Bevölkerung weit auseinander.

Das besonders arme Dschibuti am Horn von Afrika vermeldete indes den ersten Covid-19-Todesfall im Land. Insgesamt 140 Personen hätten sich dort mittlerweile mit dem Coronavirus infiziert, 28 davon seien wieder genesen. In Ägypten wurde der erste Corona-Fall bereits am 14. Februar nachgewiesen.

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