Nachfrage abgestürzt
OPEC einigt sich auf Senkung der Ölförderung
Die großen Erdölproduzenten stehen unter Druck. Der Preiskrieg der beiden Schwergewichte Saudi-Arabien und Russland sowie der Umstand, dass wegen der Coronavirus-Maßnahmen der Straßen- und Luftverkehr weltweit stark eingeschränkt wurde, haben den Ölpreis deutlich sinken lassen. Am Freitag haben sich das Ölkartell OPEC und seine Kooperationspartner - mit Ausnahme von Mexiko - auf eine Kürzung der Ölproduktion geeinigt.
Das Kartell wolle seine Produktion zunächst im Mai und Juni um rund 10 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag kürzen, teilte die OPEC Freitagfrüh nach einer langen Videokonferenz in der Nacht mit. Das entspricht rund zehn Prozent der weltweiten Produktion. Danach solle die tägliche Fördermenge bis Ende April 2022 schrittweise angepasst werden. Die Einigung hänge aber noch von der Zustimmung Mexikos ab, hieß es.
Rohölbedarf um etwa ein Drittel gesunken
Auslöser des Preisverfalls war Anfang März die Weigerung Russlands, die Fördermengen wegen der Coronavirus-Krise weiter zu drosseln. Durch die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie ist der weltweite Rohöl-Bedarf binnen weniger Wochen um etwa ein Drittel oder 30 Millionen Barrel pro Tag zurückgegangen.
Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent lag am 19. Februar noch bei fast 60 US-Dollar (damals umgerechnet 55 Euro) - am 1. April kostete das Fass dann bloß noch rund 25 Dollar (rund 23 Euro). Am Donnerstag kletterte der Brent-Preis zeitweise wieder auf rund 33 Dollar, sank aber während des OPEC-Meetings wieder.
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