Mit Automatismen

Neue Version der „Stopp Corona“-App vorgestellt

Digital
10.04.2020 11:01

Das Rote Kreuz und die Unternehmensberatung Accenture haben am Freitag die neue Version der „Stopp Corona“-App vorgestellt. Das digitale Kontakt-Tagebuch lernt mit der neuen Version, Kontakte auf Wunsch automatisch zu erfassen und hat nun einen Symptom-Checker, den Nutzer bei Verdacht auf eine Covid-19-Infektion starten können. Wer Symptome hat, kann seine Kontakte sofort warnen - und die Meldung bestätigen oder zurückziehen, wenn er auf Covid-19 getestet wurde.

Rotkreuz-Kommandant Gerry Foitik, Accenture-Österreich-Chef Michael Zettel und Projektleiter Christian Winkelhofer stellten die neue Version der App am Freitag bei einer virtuellen Pressekonferenz vor. Die neue Version von „Stopp Corona“ steht seit Freitagnachmittag im Apple App Store und Google Play Store zum Download bereit.

Bundesrettungskommandant Gerry Foitik (Bild: APA/HANS PUNZ)
Bundesrettungskommandant Gerry Foitik

Foitik hofft, mit der App Covid-19-Infektionsketten schneller unterbrechen zu können: „Symptome brechen im Median nach rund fünf, sechs Tagen aus. Infektiös sind die Leute aber schon zwei bis drei Tage davor.“ Daher sei es bei Verdacht auf eine Infektion umso wichtiger, schnell zu reagieren, die sozialen Kontakte des Erkrankten zu warnen und ihnen zur Selbstisolation zu raten. „Wir schaffen sozusagen einen Zeitvorsprung gegen das Virus“, sagt Foitik.

Hintergrundnutzung nur bei Android möglich
Michael Zettel von Accenture erklärt die Funktionsweise der neuen Variante genauer. Die App nutzt Bluetooth, um Kontakte in der Nähe auf Wunsch automatisch zu erfassen. Dafür muss Bluetooth aktiviert sein und die App im Hintergrund laufen - zumindest auf Android-Handys. Auf iPhones muss die App im Vordergrund aktiv sein, um über Bluetooth andere App-Nutzer zu erfassen. Einen detaillierten Leitfaden zur „Stopp Corona“-App finden Sie hier.

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Die allermeisten Nutzer, die keine Infektion haben, werden diese App immer anonym nutzen können. Ausschließlich im Verdachts- oder Infektionsfall werden Sie nach Ihrer Handynummer gefragt

Accenture-Österreich-Chef Michael Zettel

Der Datenschutz werde dabei jederzeit gewährleistet. Zettel: „Die Kontakthistorie wird nur lokal auf dem Handy gespeichert. Die allermeisten Nutzer, die keine Infektion haben, werden diese App immer anonym nutzen können. Ausschließlich im Verdachts- oder Infektionsfall werden Sie nach Ihrer Handynummer gefragt. Die einzige Information, die wir auf den Server übertragen, ist die Benachrichtigung bzw. Warnung im Infektionsfall an die Kontakte. Das passiert ausschließlich anonymisiert und verschlüsselt.“

Server steht in Frankfurt
Der Server, der für die „Stopp Corona“-App verwendet wird, stehe laut Zettel in Frankfurt, unterliegt also europäischen Datenschutz-Standards. Den Quellcode der Anwendung habe man Forschern und NGOs zugänglich gemacht, damit diese ihn auf Funktionalität und Datenschutz prüfen können. Später soll jeder den Code einsehen können. Man sei auch in Gesprächen mit internationalen Wissenschaftlern, um die App langfristig mit den Anwendungen anderer Länder zu vernetzen.

(Bild: stock.adobe.com)

Uniqa spendete zwei Millionen für App-Entwicklung
Dass die Entwicklung der App durch eine Zwei-Millionen-Spende der Uniqa-Stiftung finanziert wurde, sieht Foitik nicht kritisch. „Uniqa hat mit uns eine Spendenvereinbarung. Wie alle anderen Spender des Roten Kreuzes haben sie einen Spendenzweck damit verknüpft, in diesem Fall ist das die Mithilfe beim Kampf gegen die Epidemie durch das Rote Kreuz Österreich. Das einzige, was Uniqa von uns bekommt, ist ein Rechenschaftsbericht darüber, wie wir diese Spenden verwendet haben. Uniqa bekommt keine Daten von uns, nur die Unterschrift des Roten Kreuzes auf der Spendenvereinbarung.“

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Es ist wie mit dem Mund-Nasen-Schutz. Die App kann Sie nicht schützen, als Benutzer. Aber die App hat das Zeug dazu, Ihre Familie, Freundinnen und Freunde und Arbeitskollegen zu schützen und kann dazu beitragen, dass sich diese Epidemie nicht wieder exponentiell ausbreitet.

Rotkreuz-Kommandant Gerry Foitik

Kein Ersatz für verantwortungsvolles Handeln
Foitik und Zettel weisen darauf hin, dass die App kein Ersatz für verantwortungsvolles Handeln ist und natürlich nicht vor einer Infektion schützt. Foitik: „Diese App ist nicht das Allheilmittel, das die Pandemie im Alleingang besiegt. Es ist wie mit dem Mund-Nasen-Schutz. Die App kann Sie nicht schützen als Benutzer. Aber die App hat das Zeug dazu, Ihre Familie, Freundinnen und Freunde, und Arbeitskollegen zu schützen und kann dazu beitragen, dass sich diese Epidemie nicht wieder exponentiell ausbreitet.“

Auch Zettel mahnt: „Wie bei jedem Tool oder Hilfsmittel gilt: Verantwortungsvolles Handeln der Menschen kann nicht durch eine App ersetzt werden, sie ist nur eine Ergänzung.“

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