Bundeskanzler Sebastian Kurz hat am Samstag Bedingungen an eine etwaige Staatshilfe für die AUA geknüpft. In den Verhandlungen mit dem Management der österreichischen Lufthansa-Tochter gehe es darum, möglichst viele österreichische Arbeitsplätze und den Standort zu sichern.
„Was es nicht geben wird, ist eine Finanzspritze für die Lufthansa, einem deutschen Konzern, ohne einen Vorteil für die Republik Österreich“, erklärte Kurz in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“. Ob das bedeute, dass die Staatshilfe an eine Standortgarantie geknüpft werde, wollte der Kanzler nicht sagen, „weil es laufende Verhandlungen sind“.
„Ziel ist, Arbeitsplätze zu sichern“
Ziel der Verhandlungen sei jedenfalls, „die Arbeitsplätze bei der AUA zu sichern - so gut das möglich ist - und den Standort Österreich weiter abzusichern“. Für Letzteres seien der Flughafen und die Fluglinie „relevant“, so Kurz: „Aber es ist alles eine Frage der Möglichkeiten und auch des Preises.“
AUA-Chef Alexis von Hoensbroech hatte zuletzt Staatsgarantien oder auch nicht rückzahlbare Hilfen für entgangenes Geschäftsvolumen aufs Tapet gebracht. Heuer werde die AUA „einen großen Verlust schreiben und einen größeren Überbrückungskredit haben, den wir zurückführen müssen“, hatte er im Interview mit der „Presse“ erklärt.
SPÖ bekräftigt Ruf nach Staatsbeteiligung
Alle Fluggesellschaften auf der Welt sprächen zur Zeit mit den jeweiligen Staaten über Hilfen, schließlich halte es eine Fluglinie nicht sehr lang aus, auf dem Boden zu stehen. Kolportiert wurden viele Summen, die die AUA heuer vom Staat benötigen könnte - zuletzt war die Rede von etwa 800 Millionen Euro. Die SPÖ bekräftigte unterdessen ihren Ruf nach einer Staatsbeteiligung an der AUA. Wenn große Firmen mehr als 100 Mio. Euro Staatshilfe erhalten, solle sich der Staat beteiligen, so Industriesprecher Rainer Wimmer. Wenn die AUA wieder in die Gewinnzone komme, habe die Beteiligung einen Nutzen für die Republik, wird argumentiert.
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