Gegner des neuen Mobilfunkstandards 5G haben in den Niederlanden mehrere Handymasten durch Brandstiftung oder Sabotage beschädigt. In einem Fall hinterließen die Brandstifter am Tatort einen Anti-5G-Slogan. Die Regierung sprach von einer „beunruhigenden Entwicklung“.
Laut einem Bericht der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“ vom Samstag wurden in der vergangenen Woche vier derartige Anschläge verübt. Die Sicherheits- und Antiterrorismusbehörde (NCTV) der niederländischen Regierung bestätigte in einer Erklärung auf ihrer Website die Vorfälle. Sie habe in der vergangenen Woche „verschiedene Vorfälle“ um Sendemasten registriert, darunter Brandstiftung und Sabotage. Als mögliche Ursache gab die Behörde Widerstand gegen die Einführung des neuen Mobilfunkstandards an.
Dem Bericht nach gibt es in den Niederlanden mehrere Aktivistengruppen, die der Einführung von 5G kritisch gegenüberstehen. Während einige von ihnen negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit fürchteten, sorgten sich andere um eine Verletzung ihrer Privatsphäre, hieß es. Die NCTV sprach angesichts der Anschläge auf Handymasten von einer „beunruhigenden Entwicklung“. Eine Störung der Sendemasten könne „Folgen für die Abdeckung des Telekommunikationsnetzes und die Erreichbarkeit von Notfalldiensten haben.“
Ähnliche Vorfälle in Großbritannien
In Großbritannien war es unlängst zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Vermutlich ausgelöst durch Verschwörungstheorien im Internet, die einen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung des Coronavirus und 5G vermuten, waren mindestens drei Handymasten beschädigt oder zerstört worden. Der Direktor des britischen Gesundheitsdienstes NHS, Stephen Powis, zeigte sich „absolut empört und angewidert“ darüber, „dass die Menschen gegen die Infrastruktur vorgehen, die wir brauchen, um auf diesen Gesundheitsnotfall zu reagieren.“
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