Appell an G-20-Staaten

Gates fordert mehr Geld für Impfstoffentwicklung

Ausland
12.04.2020 12:34

Bill Gates hat die G-20-Staaten aufgerufen, mehr Geld für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neue Coronavirus bereitzustellen. Die G-20 sollten mit einem „wirksamen finanziellen Engagement nicht länger zögern“, schrieb der Microsoft-Gründer und Co-Vorsitzende der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung in einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“.

Die internationale Impfstoff-Allianz CEPI („Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“) sei bereits dabei, mindestens acht mögliche Impfstoffe zu entwickeln. Wissenschaftler gingen davon aus, dass in 18 Monaten mindestens einer von ihnen anwendungsbereit sein werde. „Nur mit einer entsprechenden finanziellen Förderung kann dieser enge Zeitplan eingehalten werden“, schrieb Gates in einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“.

Viele Länder hätten CEPI in den vergangenen zwei Wochen Unterstützung zukommen lassen, „doch benötigt die Koalition für ihre Arbeit mindestens zwei Milliarden Dollar“, so Gates, dessen Stiftung CEPI gemeinsam mit der Wellcome-Stiftung und mehreren Regierungen gegründet hatte.

Symbolbild (Bild: stock.adobe.com)
Symbolbild

Impfung muss „globales öffentliches Gut“ sein
Gates machte deutlich, dass die Entwicklung eines Impfstoffs nur der erste Schritt sei - weitere Ressourcen und zusätzliche Planung seien für dessen Herstellung und Verbreitung nötig. Eine Covid-19-Schutzimpfung müsse als „globales öffentliches Gut“ eingestuft werden und daher für alle bezahlbar und zugänglich sein. „Um diese Ziele zu erreichen, sollten sich die G-20 bereits jetzt mit der Logistik eines globalen Immunisierungsprojekts auseinandersetzen“. Der G-20 gehören die Europäische Union und 19 führende Industrie- und Schwellenländer an.

(Bild: AFP (Symbolbild))

Gates warnt vor „Bieterwettkampf“
Gates warnte zudem vor einem „Bieterwettkampf“ zwischen Staaten etwa um Schutzmasken - dann würden dieser Krankheit „viel mehr Menschen zum Opfer fallen als nötig“. „Wie wir die Ressourcen verteilen, muss sich an den Bedürfnissen des öffentlichen Gesundheitssystems und der medizinischen Dringlichkeit ausrichten.“ Er schlug dazu vor, dass Entwicklungs- und Industrieländer gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO Leitlinien entwickeln.

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