„Einreise verhindern“
Athen rechnet mit mehr Flüchtlingen aus der Türkei
Die griechische Regierung befürchtet, dass schon bald wieder viele Migranten versuchen könnten, aus der Türkei nach Griechenland zu gelangen. Es gebe Informationen, dass die Türkei eine große Zahl von Migranten aus dem Landesinneren an die Küste der Ägäis gebracht habe, sagte Griechenlands Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos am Dienstag.
Diese Menschen könnten in den kommenden Tagen versuchen, zu den griechischen Inseln Lesbos, Chios und Samos und damit in die EU überzusetzen. Schiffe der griechischen Kriegsmarine verstärken bereits seit dem Osterwochenende die Küstenwache im Osten der Ägäis.
„Die Verhinderung der Einreise von Menschen, die illegal ins Land kommen wollen, das ist der Befehl für alle Sicherheitskräfte zu Land und zur See“, sagte Panagiotopoulos.
Erdogan öffnete im Februar Grenzen zu Griechenland
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Ende Februar erklärt, die Grenze zur EU sei für Flüchtlinge und andere Migranten offen. Daraufhin brachen Tausende Menschen auf, um auf dem Landweg aus der Türkei nach Griechenland zu gelangen. Griechenland ließ sie jedoch nicht passieren.
Türkei nimmt keine Flüchtlinge mehr zurück
Erst am Sonntag hatte es große Aufregung gegeben, weil die Türkei derzeit keine Flüchtlinge aus Griechenland mehr zurücknehme. Das habe vor allem mit der Coronavirus-Pandemie zu tun, verstoße aber gegen den EU-Türkei-Flüchtlingspakt.
Der Flüchtlingspakt mit der EU von 2016 sieht eigentlich vor, dass die Türkei illegale Migration in die EU stoppt und Migranten zurücknimmt, die kein Asyl in Griechenland bekommen.
Im Gegenzug erhält sie unter anderem finanzielle Hilfe. Erdogan kritisierte, die EU habe ihre Versprechen nicht gehalten. EU-Politiker warfen Erdogan vor, Flüchtlinge für seine politischen Ziele auszunützen.
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