Fabriken geschlossen

Bangladesch: Tausende Näherinnen verlieren Job

Ausland
14.04.2020 16:45

In den Textilfabriken von Bangladesch haben nach Gewerkschaftsangaben vom Dienstag wegen der Corona-Krise mindestens 10.000 Beschäftigte ihren Job verloren. Die Zahl steige fast täglich, sagte ein Gewerkschaftsvertreter. Bangladesch gilt nach China als zweitgrößter Textilexporteur weltweit und beliefert auch viele europäische Auftraggeber. 

Nach Angaben der Vereinigung der Textilproduzenten von Bangladesch stornierten führende Textilfirmen Aufträge im Wert von mehreren Milliarden Dollar. Außerdem seien zurzeit die meisten der knapp 4000 Fabriken im Land wegen einer Ausgangssperre geschlossen.

Ein ungewohntes Bild in Bangladesch: Die Nähmaschinen der Fabriken im ganzen Land stehen still, weil die großen Handelsketten ihre Aufträge storniert haben und weil aufgrund der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre besteht. (Bild: AFP)
Ein ungewohntes Bild in Bangladesch: Die Nähmaschinen der Fabriken im ganzen Land stehen still, weil die großen Handelsketten ihre Aufträge storniert haben und weil aufgrund der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre besteht.

Besonders viele Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen
In den Fabriken arbeiten mehr als vier Millionen Beschäftigte, die meisten davon sind Frauen. Inzwischen hätten einige Textilfirmen versprochen, ihre ausgesetzten oder stornierten Aufträge wieder zu aktivieren und zu bezahlen.

Die meisten der etwa 4000 Textilfabriken in Bangladesch sind derzeit aufgrund der weitreichenden Ausgangssperren geschlossen. (Bild: AFP )
Die meisten der etwa 4000 Textilfabriken in Bangladesch sind derzeit aufgrund der weitreichenden Ausgangssperren geschlossen.

Die Vereinigung der Textilproduzenten von Bangladesch hatte den deutschen Entwicklungsminister Gerd Müller und Regierungsvertreter anderer Länder Ende März gebeten, Firmen dazu aufzurufen.

Noch vor einer Woche stellten sich viele Näherinnen vor den Textilfabriken an, um ihre ausstehenden Löhne zu erhalten. (Bild: AFP)
Noch vor einer Woche stellten sich viele Näherinnen vor den Textilfabriken an, um ihre ausstehenden Löhne zu erhalten.

Die Regierung Bangladeschs kündigte ein Rettungspaket für die Löhne der Textilarbeiter im Wert von rund 530 Millionen Euro an. Am Montag hatten Hunderte Textilarbeiter protestiert und ihre Löhne eingefordert.

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