Flut an Leserfragen

„Jedem muss klar sein, nach Krise impfen zu gehen“

Medien
15.04.2020 19:00

Österreich sperrt wieder auf - und eine Flut an Leserfragen dazu erreichte seit Dienstag die krone.at-Redaktion. Bei #brennpunkt mit Moderatorin Katia Wagner waren die Bundesminister Rudolf Anschober (Soziales), Karl Nehammer (Inneres), Margarete Schramböck (Wirtschaft), Gernot Blümel (Finanzen) und Christine Aschbacher (Arbeit) via Skype zugeschaltet, um Ihnen Antworten auf die vielen offenen Fragen im Maßnahmen-Dschungel zu geben.

Der größte Aufreger im Land waren am Dienstag ganz klar die Baumärkte. Auf die Frage, ob man angesichts der langen Schlangen vor diesen Geschäften mit dieser Maßnahme übers Ziel hinausgeschossen hat, zeigt sich Anschober (Grüne) trotzdem zufrieden mit dem Verhalten der Menschen: „Der Mindestabstand wird super eingehalten. Auch in einer schwierigen Situation, wie etwa im Stehen in einer Schlange, funktioniert das. Auch die Geschäftsbesitzer halten die Zugangsbeschränkungen ein.“

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Bild: krone.tv)
Gesundheitsminister Rudolf Anschober

Anschober: „Herden-Strategie wäre fatal gewesen“
„Krone“-Lesern, die wegen der strengen Maßnahmen und der daraus folgenden fehlenden Immunität der Menschen weitere Ausbrüche von Covid-19 in Zukunft befürchten, entgegnet der Gesundheitsminister, dass es vor allem wichtig war, „das Gesundheitssystem in der ersten Phase nicht zu überlasten und damit Leben zu retten“. Deswegen hofft er, auch in „Etappe 2“ die schrittweise Öffnung mit der gleichzeitigen Kontrolle über die Ausbreitung verbinden zu können.

„Kein Fan von Impfpflicht, aber ...“
Was eine Impfpflicht, nachdem es einen Impfstoff für Corona geben wird, angeht, zeigt sich Anschober aber skeptisch: „Ich war noch nie ein Fan von Verpflichtungen. Aber für jeden verantwortungsvollen Menschen müsste es nachvollziehbar sein, dass man nach der Corona-Krise impfen geht.“

Blümel: „Haben auch nach Finanzkrise Schulden wieder abgebaut“
Wird mit Steuererhöhungen nach der Krise zu rechnen sein, um die Staatsschulden auszugleichen? - Zu dieser und ähnlichen Fragen und Sorgen der krone.at-User nimmt Finanzminister Blümel (ÖVP) Stellung. „Es ist uns auch nach der Finanzkrise im Jahr 2008 gelungen, die Schulden abzubauen“, zeigt er sich optimistisch. Der Euro sei außerdem weiterhin „stabil“ und Bargeld in den Banken sei „genügend vorhanden“.

Finanzminister Gernot Blümel (Bild: krone.tv)
Finanzminister Gernot Blümel

Aschbacher: „Erhöhung des Arbeitlosengeldes derzeit nicht vorgesehen“
Aschbacher (ÖVP) dankte als Arbeitsministerin vor allem den vielen „Heldinnen und Helden des Alltags“, die in der Krisenzeit außerordentliche Arbeit leisten. Eine vom ÖGB geforderte Erhöhung des Arbeitslosengeldes sei derzeit „nicht vorgesehen“. Hier verweist Aschbacher auf den Familienhärtefonds, der seit Mittwoch für betroffene Familien zum Beantragen offensteht. Zudem würde das Modell der Kurzarbeit bereits einiges auffangen und viele betroffene Arbeitnehmer würden ihren Job nach der Krise bei ihrem alten Arbeitgeber wieder antreten können.

Arbeitsministerin Christine Aschbacher (Bild: krone.tv)
Arbeitsministerin Christine Aschbacher

Schramböck: „Brauchen Renaissance der Industrie in Europa“
„Warum dürfen kleine Geschäfte, wo man den Mindestabstand nicht einhalten kann, früher öffnen als Shoppingcenter?“, fragt sich ein User. Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) habe man sich hier auf „Expertenmeinungen aus Gesundheit und Wirtschaft“ verlassen: „Wir haben ganz klar gesehen, dass es in anderen Ländern, wo man diesen stufenweisen Weg auch gegangen ist, zu keinem Rückschlag gekommen ist.“

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (Bild: krone.tv)
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck

Es brauche außerdem eine „Renaissance der Industrie in Europa“, so Schramböck: „Wir müssen das Wettbewerbsrecht in Europa neu regeln, es kann nicht sein, dass wir europäische Unternehmen gegenüber asiatischen und amerikanischen Playern benachteiligen.“

Nehammer: „Menschen haben sich vorbildlich an die Regeln gehalten“
Die Bilanz von Innenminister Nehammer (ÖVP) zum Osterwochenende fällt positiv aus: „Die Menschen haben sich vorbildlich an die Anordnungen gehalten. Die Disziplin hat dazu geführt, dass wir die Zahlen senken konnten, ich bin beeindruckt.“ Auch weniger Verkehrstote als im Vorjahr zu dieser Zeit seien zu verzeichnen.

Innenminister Karl Nehammer (Bild: krone.tv)
Innenminister Karl Nehammer

„Vereinswesen ist Herz und Motor der Gesellschaft“
Auch die Maßnahmen im Sport werden gelockert. Hier bedankte sich Nehammer bei allen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die dazu beitragen, dass Sportvereine bestehen bleiben, denn diese seien „das Herz und der Motor einer Gesellschaft“. Gemeinsam mit Sportminister Werner Kogler (Grüne) habe er beschlossen, Einzelsportarten ab dem 1. Mai wieder möglich zu machen. Auf die Frage eines Lesers, wann er denn wieder mit seinen Freunden Fußball spielen könne, bittet Nehammer um Verständnis: „Wir müssen hier sehr behutsam vorgehen.“

Sämtliche Ausgaben unseres Talk-Formats „Brennpunkt“ - immer mittwochs um 19 Uhr auf krone.tv sowie um 22.10 Uhr bei n-tv Austria - mit Moderatorin und Kolumnistin Katia Wagner zum Nachsehen finden Sie unter krone.at/brennpunkt.

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