Am Donnerstag startet die zweite repräsentative Dunkelziffer-Studie des Sozialforschungsinstituts SORA zu Coronavirus-Infektionen in Österreich. 2800 Personen ab 16 Jahren wurden dafür seitens Statistik Austria ausgewählt, erste Ergebnisse sollten Ende April vorliegen.
Ziel der zweiten Covid-19-Prävalenzstudie ist es, Aufschluss über die Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der österreichischen Wohnbevölkerung zum Testzeitpunkt zu erhalten. Sie wird im Auftrag des Wissenschaftsministeriums von der Statistik Austria in Kooperation mit dem Roten Kreuz und der Medizinischen Universität Wien durchgeführt. Für die Studien wurde in einem Zufallsverfahren eine Stichprobe von 2800 Personen ab 16 Jahren aus dem Zentralen Melderegister gezogen. Die Teilnahme erfolgt freiwillig, es ist nicht möglich, sich aktiv für die Studie zu melden, wurde seitens der Statistik Austria betont.
Der Ablauf des Tests
Zunächst erhalten Teilnehmer ab Donnerstag ein Infoschreiben per Post, in dem der Ablauf der Studie genauer erläutert wird. Bis 19. April ist etwa ein Online-Fragebogen auszufüllen, um die Bereitschaft zur Teilnahme zu bestätigten. Personen ohne Internetzugang können dies auch per SMS tun und die Fragen bis 20. April per Telefon beantworten. Von 21. bis 25. April werden die Tests von Mitarbeitern des Roten Kreuzes durchgeführt, die Ergebnisse und Daten werden anonymisiert und gespeichert. Das Ergebnis des Coronavirus-Tests wird den Teilnehmern aber in jedem Fall mitgeteilt - ein Unterschied zur ersten Studie, bei der nur positiv Getestete informiert wurden.
Fragebogen erweitert, Kinder ausgenommen
Weitere Unterschiede zur ersten Studie: Die Statistik Austria greift dafür auf das Zentrale Melderegister zurück, SORA hatte die Teilnehmer aus öffentlichen Telefonverzeichnissen sowie durch zufällig generierte Telefonnummern ausgewählt. Kinder werden in der neuen Untersuchung nicht in die Stichprobe aufgenommen, dies erfolgte in Absprache mit dem Auftraggeber, betonte man seitens der Statistik Austria. In der zweiten Erhebung wird überdies der Fragebogen erweitert, um auch aktuelle Empfindungen der Teilnehmer zu erfassen, etwa die Befürchtungen von Personen.
Erste Studie: 0,3 Prozent der Bevölkerung positiv
Der ersten Dunkelziffer-Studie zufolge waren Anfang April in Österreich zusätzlich zu den Erkrankten in Spitälern zwischen 10.200 und 67.400 Personen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert. Der wahrscheinlichste Wert lag bei 28.500 Infizierten, was 0,33 Prozent der Bevölkerung entspricht und mehr als dreimal so hoch war wie die damals rund 8600 behördlich bekannten Fälle.
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