Nach dem Handel soll nun auch der Sport langsam wieder hochgefahren werden: Ab dem 1. Mai werden nun zumindest einige Sportstätten für den Breitensport geöffnet sein. Als Beispiele nannte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) am Mittwoch - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - Leichtathletik-Anlagen, Tennisplätze, Golfplätze sowie Pferdesport- und Schießanlagen. Fitnessstudios müssen weiterhin warten. Auch Bäder werden am 1. Mai noch nicht aufsperren können.
Ermöglicht werden sollen vorerst nur Outdoor-Aktivitäten, keine in der Halle. „Durch die Ausgangsbeschränkungen steigt natürlich das Bedürfnis nach Bewegung, und zwar vor allem außerhalb der eigenen vier Wände“, sagte Kogler. „Außerdem ist Frühling, es gibt den Drang nach draußen. Da wollen wir mehr ermöglichen als bis jetzt.“ Aus gesundheitspolitischen Gründen werde man zunächst Sportarten mit geringerem Körperkontakt bevorzugen.
Diese Sportarten sind ab dem 1. Mai wieder möglich (Auszug):
„Mit den eigenen Bällen aufschlagen“
Nun seien die jeweiligen Fachverbände aufgefordert, spezielle Empfehlungen abzugeben. Als Beispiel nannte Kogler Tennis, wo es notwendig sein könnte, dass jeder Spieler mit seinen eigenen Bällen aufschlage. Die Innenanlagen der betroffenen Sportstätten blieben bis auf Weiteres geschlossen. Das würde etwa bedeuten, dass die Dusche nach dem Tennismatch entfällt, auch das Umziehen am Platz wird wohl nicht möglich sein. Auch auf das gemeinsame Getränk in der Kantine werden Sportler zunächst verzichten müssen.
„Tennisplätze schon vor dem 1. Mai startklar machen“
ÖTV-Präsidentin Christina Toth zeigte sich am Mittwoch bereits erfreut darüber, „zu jenen Sportarten zählen zu dürfen, die von den Lockerungen als Erste profitieren“. Wegen der nötigen Vorlaufzeit sei es aber schon jetzt nötig, die Plätze für den 1. Mai startklar zu machen, bekräftige ÖTV-Generalsekretär Thomas Schweda. Das müsse von der Behörde noch klargestellt werden.
Niessl fordert auch Öffnung für Hallen-Badminton und -Tischtennis
Auch im Pferdesport werden Ausritte in Gruppen sowie Reitunterricht wieder möglich sein, sofern die weiterhin geltenden Regeln wie Abstand und Hygiene eingehalten werden. Auch Golfverbands-Präsident Peter Enzinger hob die Bedeutung für die 100.000 Mitglieder hervor und fügte hinzu: „Wir stehen in den Startlöchern.“ Leichte Kritik kam von Sport-Austria-Präsident Hans Niessl, der auch eine Öffnung für die kontaktlosen Sportarten Tischtennis und Badminton in der Halle forderte. Diese wird es jedoch zumindest zunächst nicht geben.
Ausnahmen gibt es ab dem 20. April nur für Spitzensportler. Das seien laut Kogler rund 600 Menschen - unter anderem 300 Heeressportler, 60 Polizeisportler und 160 Athleten im Skiverband. Ausgenommen davon sind Profis der Fußball-Bundesliga, die ab nächster Woche in Kleingruppen trainieren dürfen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, müsse ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden, so Kogler. Es brauche mindestens 20 Quadratmeter pro Person und die Geräte müssen desinfiziert werden.
Fitnessstudios müssen warten
In Bezug auf die Fitnessstudios ist noch Warten angesagt: Er habe zwar großes Verständnis für die Betreiber, jedoch seien die Umstände, unter denen hier Sport betrieben wird, schwierig, so Kogler. Es wäre laut dem Sportminister zwar vorstellbar, dass die Vorschriften, die für den Indoor-Spitzensport erarbeitet werden, auch auf Fitnessstudios umgelegt werden. Ob das jedoch lukrativ sei, stellte er infrage.
„20 Meter Abstand beim Radfahren“
Sport im Freien ist erlaubt und erwünscht. Allerdings seien hier weiterhin besondere Gebote zu beachten, so Kogler. Bei Bewegung im öffentlichen Raum gelte weiterhin prinzipiell ein Mindestabstand von einem Meter. Eine Studie habe ergeben, dass der Abstand beim Sporteln größer sein muss, weil man anders ein- bzw. ausatmet. Beim schnellen Gehen müsse laut der Studie ein Abstand von vier bis fünf Metern eingehalten werden, um sicherzugehen, dass keine Viren verbreitet werden. Beim schnellen Laufen wären es zehn Meter, beim Fahrradfahren sogar 20 Meter.
Fällt Badesaison ins Wasser?
Nichts Konkretes konnte Kogler zur kommenden Badesaison sagen. Nur so viel: „Es ist nicht vorstellbar, dass die Bäder am 1. Mai öffnen.“ Das Ein- und Auslass-Management würde sich schwierig gestalten, außerdem müsse man auf Abstände auf der Liegewiese achten. Er wisse aber nichts von einem Betretungsverbot von Seen - „wenn man alleine ist“, sagte Kogler.
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