Man hat sie gesehen, die Satellitenbilder großer asiatischer Städte, über denen wegen des Corona-Lockdowns nach kurzer Zeit kaum mehr eine Smog-Glocke hängt. In natürlich kleinerem Maßstab gilt das auch für Linz und Oberösterreich, zeigt eine Analyse des Umweltressorts des Landes für die „OÖ-Krone“.
Die Belastung mit Stickstoffdioxid, ein wichtiger Indikator für die Luftverschmutzung durch den Verkehr, hat sich an „berüchtigten“ Messstationen kräftig reduziert – siehe Grafik mit den Mittelwerten der angegebenen Zeiträume. In Linz-Römerberg, die für mögliche EU-Strafzahlungen relevante Station, beträgt die Reduktion 33,7 Prozent. In Enns-Kristein, wo der „Lufthunderter“ auf der A1 gesteuert wird, sind es 41 Prozent.
Lehren daraus ziehen
Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) trumpft deswegen aber nicht auf: „Erste Priorität hat jetzt, die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen und alles zu tun, damit die Unternehmen gut über die Krise kommen und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Selbstverständlich werden wir in der Folge auch Lehren aus den Erkenntnissen dieser Ausnahmesituation ziehen und wirksame und nachhaltige Maßnahmen in Richtung Verbesserung der Luftqualität erarbeiten.“
Vekehr als Hauptverursacher
Klar ist aber für seine Experten: „Wir sehen, dass das geänderte Mobilitätsverhalten enormen Einfluss auf die Stickoxid-Belastung in Linz hat. Was ein weiterer Beleg dafür ist, dass Verkehr der Hauptverursacher von hohen Stickoxidwerten ist. Vor allem aber können die Linzer und Linzerinnen kurzfristig aufatmen, die jahrelang unter den hohen Schadstoffbelastungen leben mussten. Erklärtes Ziel muss sein, nachhaltig niedrige Stickoxidwerte sicherzustellen.“ Das ist natürlich auch für die Gesundheit wichtig, weil lange Belastung mit Luftverschmutzung bei vielen Menschen zu Lungenschäden führt. Diese erhöhen das Risiko einer Covid-19-Erkrankung.
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