Während die Rufe nach einer baldigen Öffnung der Schulen vonseiten der Eltern und auch der Opposition immer lauter werden, hat sich die Lehrergewerkschaft dagegen ausgesprochen. An den Schulen fehle es derzeit an Schutzmasken, Desinfektionsmitteln und Zugang zu Seife und warmem Wasser in den Klassen. „Solange diese Hygienemaßnahmen nicht eingehalten werden, ist an einen Schulstart nicht zu denken“, betonte der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger.
Ein Wiederöffnen der Schulen vor dem Sommer ist für Kimberger zwar grundsätzlich vorstellbar, aber nur „vorsichtig und schrittweise“, unter penibler Einhaltung der Hygienemaßnahmen und in kleinen Gruppen, wo Abstandhalten möglich ist. „Das macht mir große Sorgen“, sagte Kimberger.
Kinder könnten „Motor für Infektionszahlen“ sein
Derzeit wird trotz der Öffnung zusätzlicher Geschäfte weniger als ein Prozent der Sechs- bis 14-Jährigen an den Schulen betreut. Kimberger warnte davor, dass Kinder ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen wieder in größeren Zahlen zurück an die Schulen kommen, um so „ein Motor für die Infektionszahlen zu werden“.
Er plädierte dafür, bei der Wiederaufnahme des Unterrichts schrittweise mit den älteren Schülern zu beginnen. So könnten Vorgaben wie das Tragen von Masken, Händewaschen und Abstandhalten leichter eingehalten werden.
"In den Geschäften ist derzeit ein Kunde mit Schutzmaske pro 20 Quadratmeter vorgesehen. Mich würde interessieren, wie das in den Schulen vorgesehen ist".
Paul Kimberger, Oberster Lehrervertreter
Viele Lehrer gehören der Risikogruppe an
Kimberger forderte zudem eine Rücksichtnahme auf das relativ hohe Durchschnittsalter der Lehrer, von denen viele zur Risikogruppe gehören würden: „Die Gesundheit muss vorgehen.“ Besonders bei Pflichtschulkindern sei es schwierig, Verhaltensregeln wie das Abstandhalten einzuhalten, fügte Wiens oberster Pflichtschulpersonalvertreter Thomas Krebs hinzu.
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