Kogler im Talk:

„Debatte um eine Impfpflicht wird sicher kommen“

Politik
17.04.2020 22:00

Vizekanzler Werner Kogler erklärt im krone.tv-Interview mit Katia Wagner (siehe Video oben), dass sich nach der Corona-Krise die Frage nach einer Impfpflicht stellen werde. Er schätze zwar, dass die Zustimmung „nach dieser epochalen Epidemie“ sicherlich „sehr, sehr hoch sein“ werde, er verstehe aber auch die Argumente der Kritiker.

Schon Anfang des Jahres hat die Bundesregierung über eine Grippe-Impfpflicht für Gesundheitspersonal in bestimmten Arbeitsstätten nachgedacht. Eine Impfpflicht gegen Corona sei jedenfalls eine „Abwägung von Argumenten“ und eine der Fragen, die sich nach der Krise stellen werden. Der Vizekanzler betont, dass er aber auch die Bedenken der „Impfgegner“ immer sehr ernst genommen habe, wonach Pharmakonzerne auch „ihr Geschäft gewittert“ haben könnten.

Donauinselfest ist bis 31.8. „nicht vorstellbar“
Im Gespräch mit krone.tv bestätigt Kogler, dass Großveranstaltungen bis 31.8. nicht möglich sein werden. Dass die Salzburger Festspiele stattfinden könnten, sei denkbar, wenn alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. „Vielleicht kann hier ein reduziertes Programm stattfinden“, stellt Kogler in Aussicht. Anders sieht es beim Wiener Donauinselfest aus: Es sei eine „Hausverstandsableitung“, dass das wegen der vielen Menschen, die zusammenkommen können, „bis auf Weiteres nicht gehen wird“.

(Bild: APA/HERBERT P. OCZERET)

Dass nur Bobo-Sportarten erlaubt sind, ist „primitiver Blödsinn“ 
Der Vizekanzler weist die Kritik zurück, wonach mit Segelfliegen, Tennis, Golf und Reiten nur elitäre Sportarten wieder genehmigt werden würden. Das sei eine „Polemik“, schließlich werde er nicht „zum Fleiß irgendetwas verbieten, nur weil das in irgendwelchen Social-Media-Blasen“ besser ankommen würde. Auch beim Sport gelte der „Hausverstand“: Es sind Sportarten erlaubt, bei denen der Mindestabstand und die Hygienevorschriften eingehalten werden können.

Nur Geisterspiele beim Fußball: „Ich leide selbst darunter“
Dementsprechend sind auch Fußballspiele „noch länger nicht“ möglich. Die Ausnahme beinhaltet die Bundesliga, damit „Fernsehübertragungen stattfinden können“. Die Spiele müssen allerdings unter verschärften Sicherheitsbedingungen stattfinden, Publikum ist nicht erlaubt. Kogler räumt ein, dass das auch die Atmosphäre eines Fußballspiels verändere.

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Kogler für staatliche Beteiligungen
Bei „strategisch wichtigen Unternehmen“ würde es laut Vizekanzler durchaus Sinn machen, staatliche Beteiligungen „anzudenken und auch durchzuführen“. „Da sollte man nicht lange herumgackern“, so Kogler. Er sei dafür, dass Voraussetzungen geschaffen werden, damit der Staat - wenn es notwendig sei - auch mit Kapital in Unternehmen einsteigen könne.

Türkis-grüne Zusammenarbeit „gut bis sehr gut“
Die Bilanz der ersten 100 Tage sei laut Kogler sehr zufriedenstellend. Dies sei in der Krise allerdings auch notwendig. Auch sei wichtig, dass Österreich „gut aus der Krise rauskommen“ werde. Daran wird die Arbeit der Regierung und auch der Grünen zu messen sein.

Katia Wagner, krone.at

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