„Entwicklung abwarten“

Grenzöffnung für Touristen: Ministerium skeptisch

Österreich
19.04.2020 12:31

Für Österreicher wird es zwar noch mehrere Monate nur eine eingeschränkte Reisefreiheit geben, deutsche Sommerurlauber aber werden möglicherweise schon im Sommer wieder ins Land kommen dürfen - wenn es nach Elisabeth Köstinger (ÖVP) geht (im Video oben ihr Statement zur Krise: „Tourismus steht vor nie da gewesener Herausforderung“). Ihr Vorschlag allerdings sorgt beim Gesundheitsministerium für Skepsis: „Der Wunsch nach einer Möglichkeit für Tourismus ist nachvollziehbar, allerdings abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie in Österreich und international.“

Tourismusministerin Köstinger hatte erst am Sonntag mit der Aussage, Ferientourismus im Sommer sei durchaus geplant, für Aufsehen gesorgt. Den Österreichern blieben die Einschränkungen der Reisefreiheit in den nächsten Monaten noch erhalten, doch gebe es bei positiven Entwicklungen bei Ländern, die „auf einem sehr guten und positiven Weg sind, wie beispielsweise Deutschland“, durchaus „die Möglichkeit, dass man sich bilateral einigt“, so Köstinger. Deutschland diskutiert derzeit eine Lockerung der Corona-Mßnahmen, da sich die Ausbreitung der Epidemie deutlich verlangsamt hat.


Deutsche wichtigste Gästegruppe

Der Tourismussektor drängt massiv darauf, die Grenzen für deutsche Urlauber zu öffnen. Bleiben die Grenzen nämlich zu, „dann wäre der Fremdenverkehr tot“, gibt auch Tourismusforscher Andreas Reiter in der „Kleinen Zeitung“ zu bedenken. Zwei Drittel der Tourismusbetriebe des Landes könnte das Ausbleiben der wichtigsten Gästegruppe, die mehr als die Hälfte der Umsätze bringe, nicht überleben.

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) überlegt derzeit eine mögliche Grenzöffnung für deutsche Touristen im Sommer. (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) überlegt derzeit eine mögliche Grenzöffnung für deutsche Touristen im Sommer.

Sprecherin: „Abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie“
Das Gesundheitsministerium betrachtet Köstingers Vorschlag mit Skepsis. Man werde „zu gegebener Zeit die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen prüfen“, hieß es auf Anfrage der APA. Viele offene Fragen seien zu klären - etwa ob es Gesundheitschecks geben wird, ob der Aufenthalt in Österreich zeitlich und räumlich begrenzt sein wird oder welchen Pflichten Unterkunftgeber nachgehen müssen.

Hallstatt im Salzkammergut (Bild: ©schame87 - stock.adobe.com)
Hallstatt im Salzkammergut

Derzeit droht Österreich ein Sommer wie nie: Noch ist unklar, ob Freibäder im Hochsommer öffnen können und welche Vorkehrungen etwa an Badeseen getroffen werden. Prognosen sind auch für Urlaube in anderen Ländern äußerst schwierig - es gilt als gewiss, dass wir keine Flugzeuge besteigen oder überhaupt Grenzen in nicht absolut „Corona-sichere“ Länder überschreiten dürfen. 

(Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Gastronomie wird schrittweise hochgefahren
Laut Regierungsplan soll die auch für die Tourismusbranche so wichtige Gastronomie langsam wieder hochgefahren werden. Große Abstände und eine weitgehende Maskenpflicht sind bereits fixiert, über die Festlegung der Sperrstunde wird noch diskutiert. Gastgärten bleiben einstweilen geschlossen. Dies sorgt bei der FPÖ für Unmut.

(Bild: KRONE Kreativ)
(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Einreisebestimmungen gelockert
Österreich hat das in der Corona-Krise verhängte strenge Einreiseregime jüngst bereits etwas gelockert. Seit wenigen Tagen lassen sich besondere familiäre Gründe (etwa Besuche von Familienangehörigen bei Krankheit oder eigener Kinder im Rahmen von Obsorgepflichten), der Besuch des Lebenspartners oder zwingende Gründe der Tierversorgung anführen, um nach Österreich einreisen zu können.

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