Dank der Corona-Krise droht Österreichs Hoteliers nach dem Rekord 2019 nun ein Horrorjahr. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) denkt daher laut über Grenzöffnungen oder gar einen Reisedeal mit Deutschland nach. Denn so könnten unsere Lieblingsnachbarn möglicherweise den Sommer noch retten - zumindest für die Fremdenverkehrsbranche.
Es ist noch gar nicht so lange her, da freute sich der heimische Tourismus über erstmals mehr als 150 Millionen Nächtigungen, und auch die Wintersaison ließ heuer bis Ende Februar Rekorde purzeln. Doch ein Virus hat das Hotel- und Gastgewerbe mit voller Wucht getroffen. Das Milliarden-Karussell steht still. Seit März herrscht Ausnahmesituation - es droht ein wirtschaftliches Horrorjahr.
„Piefke-Saga“ in Zeiten von Corona
Nach dem Appell zum Urlaub daheim denkt die Tourismusministerin deshalb jetzt laut über eine „Piefke-Saga“ in Zeiten von Corona und weltweiten Reisewarnungen nach. „Es gibt keinen Pauschalreiseplan. Wenn es aber die Infektionszahlen hergeben, könnten wir im Hochsommer die Grenzen zu Deutschland unter gewissen Bedingungen öffnen. Wir sind mit den Regierungsstellen in Berlin im ständigen Kontakt“, skizzierte Köstinger am Sonntag ihren Reisedeal-Plan im „Krone“-Telefonat. Ende April soll der Hochfahrplan vorgelegt werden.
Retten uns also unsere Lieblingsnachbarn den Sommertourismus? Den Zahlen nach sind sie jedenfalls die wichtigste Gästegruppe mit einem Übernachtungsanteil von mehr als 37 Prozent.
Die Entwicklung stimmt positiv. Wenn die Zahlen bei den Infektionen so bleiben, dann könnte es im Hochsommer die Möglichkeit auf Urlaub in Österreich mit Einschränkungen geben. Das Außenministerium und wir sind dazu mit den Regierungsstellen in Deutschland in engem Kontakt.
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger zur „Krone"
Gesundheitsministerium zurückhaltend
Zurückhaltend reagiert das Gesundheitsministerium auf den Vorstoß. Der Wunsch sei zwar nachvollziehbar, allerdings hänge man von der Entwicklung der Corona-Pandemie hier und international ab. Man wolle zur gegebenen Zeit die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen prüfen. Die NEOS drängen als Reaktion auf eine „gemeinsame europäische Lösung für den Tourismus“. Sonst drohe ein völliges Sommerchaos.
Kronen Zeitung
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