Zehn Kubikmeter Müll

Bauschutt ins Grüne gekippt

Niederösterreich
20.04.2020 14:00
Es gibt dreiste Müllsünder – und es gibt jenen Öko-Rowdy, der vergangene Woche in Retz im Weinviertel für Aufregung gesorgt hatte. Der Unbekannte entlud auf einem Lagerplatz neben dem örtlichen Friedhof nämlich zehn Kubikmeter Bauschutt. Die Entsorgungskosten muss jetzt die Gemeinde tragen. Sie erstattete Anzeige.

Eigentlich haben die Abfallsammelstellen im Bezirk seit einer Woche wieder geöffnet. So mancher will sich die krisenbedingten leeren Straßen wohl aber zunutze machen, um seinen Müll einfach so in der Natur zu „entsorgen“. In Retz gab es zuletzt gleich zwei solcher Fälle. „Um so viel Bauschutt abzuladen, muss der Täter mit einem Lkw oder einem großen Anhänger vorgefahren sein“, sagt Vizebürgermeister Stefan Lang. Auch die Polizei hat mittlerweile Ermittlungen aufgenommen – sachdienliche Hinweise werden bei der Gemeinde entgegengenommen. Auch in einem weiteren Fall: Hier wurde Rest- und Sperrmüll einfach in den Wald gekippt. „So geht das nicht!“, urteilte die Gemeinde im Internet und sucht den Schuldigen.

(Bild: Stadtgemeinde Retz)

Ertappt werden konnte indes ein Müllsünder, der zwischen Großkrut und Bullendorf seinen Unrat an den Straßenrand warf. Denn Jagdaufseher Josef Kohzina und sein Kollege Josef Wiesinger waren sich nicht zu schade, den illegal entsorgten Müll zu durchsuchen. Und dadurch konnte der Schuldige entlarvt werden. Es handelte sich um einen Unternehmer aus Wien, der einem Freund im nahen Reintal bei der Entrümpelung von dessen Haus geholfen hatte. Die Aktion zog sich über mehrere Tage hin, der Müll landete allabendlich in der Natur. Die Verdächtigen sollen laut NÖN alles zugegeben haben.

Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung

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