Inmitten der Coronavirus-Pandemie ist der Erdölpreis an der New Yorker Börse erstmals in seiner Geschichte ins Negative gerutscht. Der Preis der US-Referenzsorte WTI zur Lieferung im Mai durchbrach am Montag einen Negativrekord nach dem anderen und sank schließlich unter Null. Das bedeutete, dass Händler bereit waren, Käufern Geld für die Abnahme des Rohöls zu bieten.
Der Preis für einen Kontrakt, der eine physische Öllieferung im Mai vorsieht, notierte erstmals seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983 im negativen Bereich. Hintergrund ist neben der Coronavirus-Pandemie, dass die Mai-Verträge nur noch bis Dienstag verkauft werden können, die Erdöl-Lager aber nahezu voll sind.
Damit gibt es nahezu keine Abnehmer mehr. Die Pandemie hat zu einem Erdöl-Überangebot wegen der weggebrochenen Nachfrage geführt. Zwar hatten sich die wichtigsten Erdölförderländer vor zehn Tagen auf eine Senkung der Fördermenge geeinigt, um den Preis wieder nach oben zu bringen. Die Maßnahme blieb aber weitgehend wirkungslos.
Preis für US-Rohöl um 37 Prozent eingebrochen
Der Preis für Rohöl aus den USA ist am Montag um 37 Prozent in die Tiefe gerauscht. An der Börse in London kostete ein Barrel (das sind 159 Liter) der US-Referenzsorte WTI zur Lieferung im Mai am frühen Nachmittag nur noch 11,30 US-Dollar (umgerechnet 10,40 Euro) - das ist der niedrigste Stand seit dem Jahr 1998. Zum Vergleich: 2011 hatte der Ölpreis einen Höchststand von 114 Dollar pro Barrel erreicht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.