Welle an Stornierungen und Kündigungen, keine neuen Buchungen - Stillstand der Urlaubsbranche macht Agenturen schwer zu schaffen. Mit einer Besserung wird erst in der nächsten Saison 2021 gerechnet.
Geplatzte Urlaubsträume, trübe Aussichten - die Reisebranche ist einer von der Krise am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige. „Das Geschäft ist komplett eingebrochen“, sagt Silke Gruber (41) aus Forchtenstein, spezialisiert auf Busreisen. Sie glaubt nicht, dass sich der Markt so schnell erholen wird. „April, Mai und Juni sind normalerweise die besten Monate für Bustouren. An der Misere wird sich vorerst nichts ändern“, meint die Unternehmerin. Sie sieht eine Entspannung der Lage erst für 2021. „Die gute Nachricht zuerst. Fox Tours wird die Krise überstehen“, erklärt der Geschäftsführer in Oberwart, Martin Ochsenhofer. Er musste zwar das Personal kündigen beziehungsweise in Kurzarbeit schicken.
„Wir hoffen aber, mit unserem Verleih und Verkauf von E-Bikes, den Radreiseangeboten und den beiden Gästewohnungen in unserer Stadt durch die schwierigen Zeiten zu kommen. So bald wie möglich wollen wir unsere vier Mitarbeiterinnen zurückholen“, erklärt Ochsenhofer. Ihn betrübt am meisten, dass es derzeit keine Neubuchungen gibt. Seine Frau und er haben dennoch viel Arbeit: „Wir müssen jetzt Urlaubsreisen ins Ausland, die bis Mai gebucht waren, Schritt für Schritt rückabwickeln. Zwei Drittel des Jahresumsatzes hatten wir schon unter Dach und Fach.“ Alles umsonst. Wie’s weitergeht, ist noch fraglich. Ochsenhofer ist jedoch überzeugt: „Die Welt des Reisens wird sich stark verändern. Regionalität und Nachhaltigkeit gewinnen wieder an Bedeutung.“
Kronen Zeitung
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