Vor wahllosem Blutbad
Amokschütze tötete Ex-Freundin und deren Freund
Immer mehr Details werden zu dem grausamen Amoklauf im kanadischen Nova Scotia bekannt. So berichtete die „Toronto Sun“, der Schütze Gabriel Wortman (51) habe als Erstes seine Ex-Freundin und deren Freund erschossen, bevor er wahllos Menschen ermordete. Inzwischen sind 18 Todesopfer zu beklagen. Wortman wurde der 19. Tote seines Massakers. Er wurde von der Polizei gestellt und starb im Kugelhagel.
Aus Polizeikreisen, berichtet die „Toronto Sun“, sei mittlerweile zu hören, Wortman habe seine Tat durchdacht und geplant. Vor wenigen Wochen kaufte der Zahntechniker mit einem Faible für Autos und Motorräder zwei ausrangierte Fahrzeuge der Royal Canadian Mounted Police, wie ein Mitarbeiter der Zahnklinik, in der Wortman arbeitet, gegenüber der kanadischen „National Post“ erzählt: „Die zwei Autos standen immer hinter der Klinik auf dem Parkplatz. Aber ich hab' ihn nicht danach gefragt.“
Am Sonntag fuhr Wortman schließlich zu seiner Ex-Freundin und tötete sie und ihren Freund. Anschließend setzte der 51-Jährige in einer Art Polizeiuniform verkleidet sein wahlloses Massaker fort, indem er Autofahrer anhielt und erschoss, darunter eine Mutter und einen Vater vor den Augen ihrer beiden Kinder. Die Polizistin Heidi Stevenson versuchte, ihn aufzuhalten, und wurde regelrecht exekutiert, berichtete die Polizei.
Autos und Häuser in Brand gesteckt
Wortman setzte auf seiner mörderischen Fahrt auch diverse Autos in Brand, nachdem er die Insassen erschossen hatte, weshalb die Ermittler davon ausgehen, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte. „Wir untersuchen noch einige Fahrzeuge und Häuser nach den Bränden“, so Polizeiermittler Chris Leather. Er sprach bei einer Pressekonferenz allerdings auch davon, dass es „mehr als 19 Tote“ gebe. Der Vorfall wäre damit eine der schlimmsten derartige Gewalttaten in der Geschichte des Landes.
„Er hatte Probleme mit seiner Freundin“
Eine Nachbarin beschrieb Wortman gegenüber kanadischen Medien als „freundlich und zuvorkommend“: „Aber es gab auch eine andere Seite in Gabriel. Er hatte Probleme, besonders mit seiner Freundin.“ Er sei mehr als eifersüchtig gewesen, so die Nachbarin: „Sie war ein hübsches Mädchen.“ Ein anderer Nachbar sagte, er hätte „niemals erwartet, dass er so was tut“. Wortman sei „nett und unauffällig“ gewesen.
2014 war der Zahntechniker in einem Beitrag des kanadischen Senders CTV News zu sehen, als er einer krebskranken Frau, die alle ihre Zähne verloren hatte, umsonst neue Protesen anfertigte. Die Tochter einer Schulfreundin schrieb auf Twitter: „Meine Mutter ging mit Gabriel zur Schule. Er wollte Polizist werden. Unfassbar, was er getan hat.“
„Viel Arbeit nötig, um Motiv herauszufinden“
Die Polizei wollte derweil noch keine Angaben zum Motiv des Schützen machen. Kanadas Polizeichefin Brenda Lucki sagte, der mutmaßliche Täter könnte möglicherweise anfänglich ein Motiv gehabt haben, das sich dann aber in „Zufälligkeit“ gewandelt habe. „Unsere Ermittlungen werden das zeigen. Wir wissen es nicht sicher und wir werden viel Arbeit leisten müssen, um sein Motiv herauszufinden.“
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