Nachdem die drei großen Stars des Herren-Tennis die Einrichtung eines Hilfsfonds für weniger gut verdienende Profis auf den hinteren Weltranglisten-Positionen angekündigt haben, hagelt es nun Kritik. Für den Australier John Millman kommt diese Unterstützung von Roger Federer, Novak Djokovic und Rafael Nadal nämlich viel zu spät.
„Wenn die Sorge ist, den Rängen 250 bis 700 zu helfen, warum war eine weltweite Pandemie nötig, um das zu verstehen“, ärgert sich Millman, der derzeit auf Platz 43 liegt. „Über all die Jahre, in denen die Preisgelder am oberen Ende gestiegen sind, hätte insgesamt etwas mehr verteilt werden müssen.“
Diese ungerechte Verteilung ist ihm schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge. „Weil ich auch die unteren Ebenen durchlebt habe“, so Millman.
10.000 Dollar für jeden Spieler
Djokovic, Federer und Nadal hatten sich während der Coronavirus-Pandemie auch abseits des Tennis bereits individuell für Hilfsaktionen engagiert. Mit dem gemeinsamen Vorstoß will das Trio nun mehr als vier Millionen Dollar (3,68 Millionen Euro) einsammeln. Ziel sei es, den Spielern auf den Weltranglisten-Plätzen 250 bis 700 jeweils 10.000 Dollar zukommen zu lassen, hieß es.
„Wir denken, dass wir uns zusammenschließen müssen, um diesen Spielern zu helfen. Viele von ihnen denken darüber nach, den Tennissport zu verlassen, weil sie finanziell ganz einfach nicht überleben können“, zitierte die französische Sportzeitung „L‘Equipe“ aus dem Brief von Djokovic, der auch Präsident des Spielerrates der Herren-Profiorganisation ATP ist.
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