„Krone“-Ombudsfrau

Corona-Rettungsschirm lässt viele im Regen stehen

Ombudsfrau
22.04.2020 06:00

Rasche und unbürokratische Hilfe für Unternehmen hat die Regierung am Anfang der Corona-Krise versprochen und wurde dafür gelobt. Jetzt regt sich Widerstand. Das Hilfspaket in Milliardenhöhe sei nicht immer treffsicher. Vor allem Tausende Ein-Personen-Unternehmen fühlen sich im Stich gelassen.

Eva Mayr aus Oberösterreich ist eine von Zigtausenden Ein-Personen-Unternehmern hierzulande. Sie organisiert Firmenfeiern und Hochzeiten und vermittelt Künstler. Aufgrund der Corona-Krise ist jetzt alles abgesagt. „Meine Branche war als erste betroffen und wird wohl auch als letzte hochgefahren“, so die Eventmanagerin. Projekte, in die sie schon Arbeit gesteckt hat, finden nicht statt. Arbeit, für die sie kein Geld bekommt - auch aus dem Hilfsfonds der Regierung nicht. „Zusammenfassend bin ich also voraussichtlich bis Ende August ohne Einkommen.“

Ein-Personen-Unternehmer wie Eventmanagerin Eva Mayr und Shiatsu-Praktiker Sladjan Stanisic fühlen sich im Stich gelassen. (Bild: C/eris portrait/Erik Diewald, Judith Obermann, krone.at-Grafik)
Ein-Personen-Unternehmer wie Eventmanagerin Eva Mayr und Shiatsu-Praktiker Sladjan Stanisic fühlen sich im Stich gelassen.

Sladjan Stanisic ist diplomierter Shiatsu-Praktiker. Nach einer jahrelangen Ausbildung ist er seit August 2019 selbstständig. „Das Geschäft lief gut, ich konnte dennoch durch die notwendigen Investitionen keinen herzeigbaren Gewinn vorweisen“, schildert der Wiener. Auch er wird aus dem Hilfsfonds nichts erhalten - weil er wegen der Investitionen nicht den erforderlichen Gewinn erwirtschaften konnte und so die Voraussetzungen nicht erfüllen kann.

Forderung nach besserer Verteilung der Mittel
Laut Unternehmensberaterin Sonja M. Lauterbach seien diese Bedingungen absurd und gingen extrem an der Lebensrealität von Ein-Personen- und Kleinstunternehmern vorbei: „Auch ein gut gemeinter Pfusch bleibt ein Pfusch!“ Sie fordert eine bessere Verteilung der Milliarden-Mittel. Etwa nach einem Schnitt aus Branche und Umsatz. Derzeit bekommen die meisten nur wenige Hundert Euro für höchstens drei Monate. Nebenbei türmen sich betriebliche wie private Fixkosten, während kein Einkommen generiert werden kann. In vielen Branchen noch für lange Zeit nicht!

Gehen Tausende kleine Unternehmen pleite, hätte das große Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft und uns alle. Das gilt es unbedingt zu vermeiden!

Porträt von Ombudsfrau
Ombudsfrau
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt