Coronavirus:

Linz: Urfahrmarkt im Herbst „schwer vorstellbar“

Oberösterreich
22.04.2020 12:12

Das beliebte Volksfest der Oberöserreicher im Mai ist abgesagt. Nachdem etwa auch das Oktoberfest in München gestrichen wurde, wackelt nun selbst der Herbst-Urfix gewaltig. 

Der Urfahraner Frühjahrsmarkt ist aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt! Was bestens informierte „Krone“-Leser bereits seit Wochen wissen, wird zehn Tage vor der geplanten Eröffnung mit einem Blick ans Urfahraner Donauufer noch einmal mehr als deutlich. Wo sonst das Areal schon bestens mit Fahrgeschäften, Festzelten, Ständen und Buden gefüllt ist und bei den vielen fleißigen Aufbauern mächtig der Schweiß tropft, gehämmert und geschraubt wird, damit der Vergnügungspark wächst und wächst, herrscht derzeit gespenstische Stille. Auch der Herbstmarkt wackelt.

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Unrealistisch, dass es im September den Urfahrmarkt geben wird

Bernhard Baier, Linzer Vize-Bürgermeister

Der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier. (Bild: © Harald Dostal)
Der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier.

Herbst unrealistisch
„Der von beliebte Rummel, wie wir ihn gewohnt sind, ist aus heutiger Sicht schwer vorstellbar. Darum halte ich es - Stand jetzt - auch für unrealistisch, dass es im September den Urfahrmarkt geben wird“, meint der Linzer Vize-Bürgermeister Bernhard Baier. Und damit könnte das Volksfest dasselbe Schicksal erleiden, wie das Oktoberfest in München, das abgesagt wurde.  „Noch haben wir keinen Zeitdruck. Die Organisationsarbeiten für unseren Herbstmarkt beginnen in der ersten Juni-Hälfte, und da werden wir dann diskutieren und entscheiden, wie wir vorgehen wollen“, so Baier weiter. Derzeit sitzen Schausteller wie Ludwig Rieger gezwungenermaßen zu Hause, anstatt ihren Gästen mit 55 Mitarbeitern Freude zu bereiten.

Schausteller Ludwig Rieger. (Bild: Markus Wenzel)
Schausteller Ludwig Rieger.

Existenzgefährdend
Rieger hat Panik: „Ich habe meinen letzten Umsatz im November gemacht. Wenn nun auch noch die Herbstsaison ins Wasser fällt, ginge es für uns erst wieder im April 2021 los. 17 Monate ohne Umsatz – Gastronomen schnaufen schon nach sechs bis acht Wochen Berufsverbot. Was soll unsere Branche da sagen? Das Ganze ist höchst existenzgefährdend.“

(Bild: Einöder Horst)

Lebenswerk
Er fürchtet um seine Firma, um das Lebenswerk, das zwei Generationen mühevoll aufgebaut haben. Und obwohl VP-Marktreferent Bernhard Baier mit der Entscheidung, ob nicht zumindest im Herbst der Urfahrmarkt (vielleicht auch in anderer Form) über die Bühne gehen kann, noch zuwartet, appelliert Rieger an die Politik: „Es hilft jetzt niemandem, wenn voreilig agiert und so vielleicht unsere Branche zerstört wird.“

Auch auf das große Feuerwerk muss verzichtet werden. (Bild: Horst Einder)
Auch auf das große Feuerwerk muss verzichtet werden.

Mario Ruhmanseder

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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