Zu trocken, zu nass, zu stürmisch: Die immer dichtere Abfolge von Wetterkapriolen bringt die Natur langsam an ihre Grenzen und sorgt in Land- und Forstwirtschaft zusehends für Probleme. Derzeit fehlen in Teilen Kärntens bis zu 95 Prozent der gewohnten Niederschlagsmengen - die Folgen wirken bedrohlich.
120 Mal mussten Feuerwehren bereits zu Wassertransporten ausrücken. „Das Niederschlagsdefizit beträgt je nach Region 50 bis 95 Prozent“, weiß Michael Tiefgraber von der Zentralanstalt für Meteorologie. Der Grund dafür, dass es bei uns diese Wochen nicht anständig regnet, ist Hoch „Odilo“, das die gewohnten Tiefs aus unserer Wetterküche, der Adria, verdrängt.
Die Folge: Die Waldbrandgefahr steigt weiter an, die Landwirtschaft kommt in die Bredouille. „Die Temperaturen sind um 1 bis 2 Grad zu hoch. Wir brauchen dringend Niederschlag“, hofft Erich Roscher, Pflanzenbaudirektor in der Landwirtschaftskammer. Besonders das Sommergetreide vertrage keinen Stress. Komme bis Ende April kein Nass, drohen Einbußen, heißt es. Auch für Wintergetreide und Grünland wird Regen herbeigesehnt.
Dass der Druck auf die Natur steigt, wird überall sichtbar. „Die Vegetation steht, solche Kapriolen sind generell belastend für die Natur“, weiß Biologe Helmut Zwander vom Naturwissenschaftlichen Verein.
Besonders problematisch ist die Situation auch im Forst. Fichten, Birken und Co. leiden massiv. Eine Käferplage droht. Manche Bäume reagieren auf die Extremsituation sogar mit der massivsten Pollenfreisetzung seit 1980.
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