„Fahrgast-Charta“

Öffis: Nur einsteigen, wenn man sich gesund fühlt!

Politik
22.04.2020 13:29

Am Mittwoch hat Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) ihren Plan zum Wiederhochfahren der öffentlichen Verkehrsmittel präsentiert. Um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten, habe man mit einer „Fahrgast-Charta“ einen „klaren Rahmen für ganz Österreich“ geschaffen. So solle man Busse, U-Bahn und Zug nur dann nutzen, wenn man sich auch gesund fühlt, dazu solle man auch genügend Abstand halten und Tickets online kaufen, der Mund-Nasen-Schutz ist ohnehin verpflichtend. Die Regeln gelten für Mitarbeiter und Fahrgäste gleichermaßen.

Mit der „Fahrgast-Charta“ soll der geordnete Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel langsam wieder ermöglicht werden. Aufgrund der Corona-Krise haben die Verkehrsbetriebe in Österreich einen Rückgang von mehr als 80 Prozent verzeichnet - mit dem kontrollierten Wiederhochfahren soll auch das Vertrauen der Bevölkerung in den öffentlichen Verkehr wieder gestärkt werden.

Verkehrsministerin Gewessler (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Verkehrsministerin Gewessler

Regeln inkludieren auch allgemeine Verhaltensempfehlungen
Die Verhaltensregeln beinhalten unter anderem allgemeine Tipps: Man solle die Öffis generell nur dann benutzen, wenn man auch gesund ist, dazu muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Tickets sollen vermehrt online gekauft und Stoßzeiten möglichst vermieden werden. Man solle seine Sitzplätze eher spät verlassen, ausreichend Abstand halten, in die Armbeuge husten/niesen und Taschentücher nicht in den Fahrzeugen liegen lassen. Also kurzum: die gängigen Hygiene- und Abstandsregeln einhalten. Diese Richtlinien werden allen Unternehmen in Österreich zur Verfügung gestellt.

Schrittweise zurück auf Normalniveau
Derzeit sind die öffentlichen Verkehrsbetriebe mit ihren Wochenendfahrplänen (75 bis 80 Prozent Auslastung) unterwegs. Mit dem kontrollierten Wiederhochfahren könnte man die Intervalle schon Anfang Mai auf das Ferienniveau (Auslastung von 90 Prozent) und in einem weiteren Schritt auf den Normalbetrieb steigern. Die Verkehrsministerin möchte dabei mit Bedacht vorgehen - es gebe bereits laufend Abstimmungen mit dem Gesundheitsministerium, die Situation werde laufend genau beobachtet.

(Bild: AP)

Sicherheit hat Priorität
Gewerkschaftsvorsitzender Roman Hebenstreit (Vida) betont, dass sich die Charta an Fahrgäste und Mitarbeiter gleichermaßen richte. Die Betreiber reinigen und desinfizieren die Fahrzeuge regelmäßig und schützen ihr Personal durch weitgehende Maßnahmen. Derzeit gebe es noch kein Problem bei der Einhaltung der bestehenden Regeln, die Exekutive und das Personal der Verkehrsunternehmen stünden aber zur Verfügung, um zu kontrollieren und zu informieren. „Was wir im Supermarkt schaffen, soll auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln möglich sein“, betont Gewessler.

(Bild: APA/Hans Punz)

Vertrauen bei Fahrgästen muss neu geschaffen werden
100.000 Mitarbeiter im Schienenverkehr tragen dafür Sorge, dass Beschäftige auch in Krisenzeiten ihren täglichen Weg zur Arbeit finden, erklärte Thomas Scheiber, Obmann des WKO-Fachverbands der Schienenbahnen. Innerhalb kürzester Zeit habe man alle Arbeitszeitmodelle umgekrempelt bzw. neu kreiert. Die Fahrgast-Charta habe zwei Ziele: das Ansteckungsrisiko zu minimieren und das subjektive Sicherheitsgefühl der Mitarbeiter und Fahrgäste zu erhöhen. Es seien einfache Handlungsanleitungen, die vor, während und nach der Fahrt gelten.

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