Korridor durch Ungarn

Sonderzüge für rumänische Pflegekräfte ab Mai

Österreich
23.04.2020 08:00

Ab Mai können rumänische 24-Stunden-Personenbetreuer per Korridorzug durch Ungarn zu ihren pflegebedürftigen Klienten wieder nach Österreich bzw. zurück in ihre Heimat reisen. Das gab Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) am Donnerstag bekannt. Mit Rumänien konnte eine Ausnahme der Ausreisebeschränkungen für Pflegekräfte erzielt werden.

Edtstadler verkündete am Donnerstag diese gemeinsam mit Ungarn und Rumänien ausgehandelte Lösung. Auch die Ausreisebeschränkungen für 24-Stunden-Betreuer aus Rumänien wurden gelockert. Bisher war eine Einreise von Rumänien aus nach Österreich aufgrund der strengen Grenzregelungen in Ungarn nur per Flugzeug möglich. Außerdem galten für Arbeitskräfte aus dem medizinischen sowie sozialen Bereich Ausreisebeschränkungen aus Rumänien, die nun gelockert wurden, so das Ministerium.

Pflegebetreuer aus Rumänien und Bulgarien (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Pflegebetreuer aus Rumänien und Bulgarien

Sicherheitsmaßnahmen in Waggons
Die ÖBB werden nun - im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich - ab 2. Mai Sonderzüge von und nach Rumänien anbieten. Die Fahrgäste werden dabei maximal zu viert in 6er-Liegewagen untergebracht sein, womit der nötige Sicherheitsabstand gut einzuhalten sein soll. Dazu müssen die Reisenden einen Mund-Nasen-Schutz tragen, hieß es aus dem Büro Edtstadlers. Zielort des Sonderzuges, der ohne Zwischenstopp fährt, wird im rumänischen Timisoara sein.

(Bild: ÖBB/Harald Eisenberger)

Einreise nur mit Testung oder Quarantäne
Die Züge können durch die jeweiligen Organisationen in Österreich gechartert werden, etwa durch die Bundesländer, die Kammern oder die Vermittlungsagenturen für Personenbetreuer. Die Auftraggeber kommen damit auch für die Reisekosten auf, Einzeltickets werden für die Fahrten nicht verkauft. Verkehren wird der Zug wöchentlich. Vorerst weiterhin gilt die Verpflichtung für Einreisende aus Rumänien, nach ihrer Ankunft in Österreich entweder eine 14-tägige Quarantäne anzutreten oder einen Corona-Test durchführen zu lassen (PCR-Test).

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Auch Aufstockung der Züge ist möglich
Insgesamt sind laut Edtstadler rund 33.000 Personen in Österreich auf die 24-Stunden-Betreuung angewiesen. Viele Pflegekräfte kommen aus Rumänien. Durch die derzeit bestehenden Restriktionen bei der Reisefreiheit hätten diese derzeit keine Möglichkeit, durch Kollegen abgewechselt zu werden. Bei entsprechender Auslastung ist auch eine Aufstockung auf drei Züge pro Woche denkbar.

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