Nach Corona-Krise

Ski-Mekka Ischgl will künftig mehr Qualität bieten

Tirol
23.04.2020 14:30

An Tag eins nach Aufhebung der Vollquarantäne über den im Zuge der Corona-Krise in die Negativschlagzeilen geratenen und stark kritisierten Tiroler Wintersportort Ischgl denkt man dort über eine Strategieänderung in Sachen Tourismus nach. Man arbeite bereits intensiv an „sehr konkreten Maßnahmen“ mit dem Ziel „mehr Qualität“, betonte Bürgermeister Werner Kurz.

In den Prozess seien Tourismusverband, Seilbahnen, Gastronomen und Beherbergungsbetriebe eingebunden. „Wir werden Entwicklungen der vergangenen Jahre hinterfragen und dort, wo notwendig, korrigieren“, schilderte Kurz.

Weniger Partytourismus
Mehr Qualität bedeute auch weniger Partytourismus, „Vorrang für Skifahrer und weniger Tagesbusgäste, die nur zum Feiern kommen“, lautet die Devise. Gemeinsam mit allen Betreibern werde auch überlegt, wie eine „gehobene Après-Ski-Kultur“ aussehen könne. „Wir stehen am Anfang unserer Überlegungen und werden die Sommermonate nutzen, um das Konzept ‘Mehr Qualität‘ mit ganz konkreten Maßnahmen realisieren zu können“, erklärte der Ortschef.

(Bild: Christof Birbaumer/Kronen Zeitung)

Falsches Bild
Kurz sah zudem ein medial schief transportiertes Bild der Gemeinde. In vielen Berichten würde derzeit das Bild von Ischgl als „Ballermann- und Party-Tourismusort“ dominieren. „Das ist aber nur ein kleiner Teil unseres Angebots und prägt dennoch jetzt die Wahrnehmung über unseren Ort. Dieses Bild wird uns in keiner Weise gerecht. Wir bieten unseren Gästen seit Jahren qualitativ hochwertigen Tourismus und Wintersport“, argumentierte der Bürgermeister.

„70 Prozent Stammgästeanteil“
Die Mehrzahl der Gäste komme unter anderem nach Ischgl, weil das dortige Skigebiet als eines der schönsten der Welt gelte: „Und unsere Bevölkerung ist mit Leib und Seele Gastgeber, was sich in einem Stammgästeanteil von 70 Prozent ausdrückt“.

(Bild: APA/JAKOB GRUBER)

Vorgänge „nicht spurlos“ an Ischgl vorbeigegangen
Die Vorgänge rund um die Corona-Krise seien nicht spurlos an Ischgl vorbei gegangen. „Ischgl ist in den letzten Wochen zum Synonym für viele Entwicklungen rund um das Coronavirus geworden“, räumte Kurz ein. Gleichzeitig betonte er aber erneut, „dass seit Ausbruch der Corona-Pandemie alle Maßnahmen auf Anordnung der Behörden getätigt wurden“. Und diese hätten sich wiederum auf den jeweiligen Wissensstand der Experten gestützt.

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