Wien hat einen Stufenplan für die weitere Öffnung der Kindergärten entwickelt. Derzeit ist das Angebot vor allem für berufstätige bzw. alleinerziehende Eltern oder für speziell belastete Familien gedacht. Ab 4. Mai wird der nächste Schritt gesetzt, wie es am Donnerstag in einer Aussendung hieß. Es werden nun weitere Kinder zum Besuch eingeladen. Das Angebot richtet sich nun auch an Kids im letzten Kindergartenjahr vor der Schule, Kinder im vorletzten Jahr mit Sprachförderbedarf sowie an Einzelkinder.
Eltern werden gebeten, zeitgerecht den Betreuungsbedarf bekannt zu geben. Kein Kind, so wurde betont, verliere seinen Platz, wenn es nicht komme. Die Besuchspflicht im letzten Kindergartenjahr bleibt zudem bis auf Weiteres ausgesetzt.
Auch wenn die Kinderzahlen wieder steigen, würden die Gruppengrößen nach Möglichkeit überschaubar gehalten, betonte die Abteilungsleiterin der Stadt Wien-Kindergärten, Daniela Cochlar. An den schon jetzt geltenden Hygienemaßnahmen solle sich nichts ändern, wurde versichert. Es werde regelmäßig gereinigt und desinfiziert, auch Abstände würden - soweit dies umsetzbar sei - eingehalten. Auf freiwilliger Basis sei auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes möglich.
„Eltern brauchen Klarheit und Planbarkeit“, sagte der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Den Vorgaben des Bundes, Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, stünde nun eine steigende Berufstätigkeit von Eltern gegenüber: „Für diese Situation legen wir nun diesen Fahrplan vor.“
Weiter keine einheitlichen Regelungen zu Schutzmaßnahmen
Gewerkschaften und Arbeiterkammer (AK) fordern indessen einheitliche Regeln für die Kindergärten des Landes und sprachen von großer Verunsicheurng bei vielen Betroffenen. „Uns erreichen zahlreiche Hilferufe aus den Kindergärten, dass völlige Unklarheit herrsche, welche Schutzmaßnahmen notwendig seien“, berichteten Christa Hörmann, Bundesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft younion, und Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp, in einer Aussendung
In dem einen Bundesland dürften trotz Covid-19 bis zu 20 Kinder in die Gruppe, in dem anderen nur fünf oder sechs oder zehn, kritisierten die beiden. Daher brauche es „rasch ein bundeseinheitliches Rahmengesetz“, so die Gewerkschafterinnen.
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) verwies mit Blick auf die Kindergärten am Donnerstag allerdings darauf, dass die Regelungen weiterhin Ländersache seien und für den Bund nicht leicht zu regeln seien. Die Ankündigung einer Verordnung des Gesundheitsministeriums, die sicherstellen solle, dass jedes Kind während der Corona-Krise einen Platz bekommt, blieb am Donnerstag vorerst ohne konkrete Informationen zu dem Vorhaben.
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