Trotz Corona-Expertise
Johns-Hopkins-Universität muss Mitarbeiter feuern
Die Echtzeitkarte der Johns-Hopkins-Universität bietet einen guten Überblick über die aktuellen Coronavirus-Fälle - die Karte ist vermutlich jedem bekannt, der sich regelmäßig über die Ausbreitung des Erregers am Laufenden hält. Doch auch die renommierte Hochschule aus den USA leidet unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise: Sie muss nun auch einen Sparkurs einleiten. Einige Mitarbeiter werden entlassen oder verzichten auf einen Teil ihres Gehalts. Teure neue Projekte müssen aufgeschoben werden.
Die Universität gilt weltweit als führend, was die Datenerfassung über Infektionszahlen in der Corona-Pandemie betrifft. Doch dieser gute Ruf schützt sie nicht vor hohen finanziellen Einbußen durch die Krise. Bis Ende Juni rechnet man mit einem Verlust von mehr als 100 Millionen Dollar, das kommende Geschäftsjahr könnte 375 Millionen Dollar Verlust bringen, berichtete der Präsident der Hochschule, Ronald Daniels, in einem öffentlichen Schreiben.
Spenden und Wert von Stiftung drastisch gesunken
Mehr als 1200 Mitarbeiter könnten derzeit nicht arbeiten. Das Leben am Campus steht still, das Forschungsprogramm und medizinische Eingriffe wurden stark beschränkt. Spenden seien wegen der verheerenden wirtschaftlichen Lage auch stark zurückgegangen - der Wert der Universitätsstiftung sei am Finanzmarkt ebenfalls geschrumpft. Die Einnahmen von Studiengebühren werden ebenfalls sinken.
Führungskräfte verzichten auf bis zu 20 Prozent ihres Gehalts
Die Führungskräfte verzichten daher auf zehn Prozent des Gehalts, der Präsident und sein Stellvertreter sogar auf 20 Prozent. Dennoch seien auch Zwangsurlaub und Entlassungen nötig, erklärte Daniels. Wegen der Pandemie seien lukrative Behandlungen ausgefallen, die Universität konzentriere sich derzeit auf die Behandlung schwerer Covid-19-Fälle. Ob die Datenerfassung der Coronavirus-Fälle von diesem Sparkurs betroffen sein wird, wurde nicht berichtet.
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