Stolz präsentierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Mittwoch einen Rekord an Testungen. Bloß: Die Zahlen stimmten nicht im Geringsten.
Die Latte liegt hoch und bleibt unerreicht: 15.000 Corona-Testungen pro Tag hat die Bundesregierung in Aussicht gestellt, und am Mittwoch präsentierte der Gesundheitsminister eine Zahl, die dem nahekam: „12.776 Testungen“ feierte Rudolf „Rudi“ Anschober auch auf Twitter. Aber: Die Zahlen sind falsch.
Unternehmen lieferte gesammelte Zahlen
Und das kam so: Führen private Labore in Wien Testungen durch, haben sie die Ergebnisse bislang an die Stadt geschickt. Von dort wurden sie an den Bund weitergeleitet. Nun können Labore ihre Ergebnisse direkt in das Meldesystem eintragen, was ein Unternehmen in diesem Fall auch tat. Allerdings nicht nur die des Tages, sondern alle bisher durchgeführten - also um 3817 Testungen zu viel.
All das kann passieren, hätte es nicht eine Information der Stadt Wien gegeben. Eine Stunde nach dem Telefonat erfolgte Anschobers Jubelmeldung.
Hacker: „Das weiß jede Buchhalterin“
„Dass es, wenn ich eine Organisation an ein EDV-System anhänge, einen Nachhängeeffekt gibt, ist keine überraschend neue Erkenntnis. Das weiß jede Buchhalterin“, so SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker zur „Krone“. Das Ministerium vermeldete am Donnerstag: Trotz der Rechenpanne blieb es ein Rekord.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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