Globaler Klimastreik

Jugend demonstriert wieder – aber nur online

Wien
24.04.2020 11:40

Zum fünften Mal findet am Freitag ein weltweiter Klimastreik statt - allerdings aufgrund der Corona-Krise erstmals ausschließlich digital. Unterstützung für die Jugendlichen und Schüler gibt es von sämtlichen NGOs. In Österreich bekundeten Global 2000 und Greenpeace ihre Zustimmung zum digitalen Earth Strike, denn gerade jetzt sei es wichtig, die Stimme für den Klimaschutz zu erheben.

Wegen Infektionsgefahren und Kontaktverboten in der Corona-Krise organisieren die vor allem von jungen Menschen getragene Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ und Partnerorganisationen auf der ganzen Welt am Freitag einen virtuellen Klimastreik. Sogar Forscher in der Arktis und Antarktis beteiligten sich an dem Online-Protest.

Sie wiesen darauf hin, dass die Welt nicht nur gegen die Corona-Krise, sondern auch stärker gegen die Klimakrise vorgehen müsse. „Unsere Forschung liefert die Fakten, jetzt ist es an der Zeit, zu handeln!“, schrieb eine Meeresbiologin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven, Melanie Bergmann, am Freitagmorgen zu zwei Bildern der Forscher mit Plakaten auf Twitter.

„Fridays For Future Österreich“ überträgt den Streik ab 12 Uhr via Livestream. Österreichweit sollen Schilder und Banner am Fenster, Balkon oder Gartenzaun aufgehängt und Fotos davon im Netz gepostet werden. Trotz des Versammlungsverbots sollen so konsequente Klimapolitik und ein sozial-ökologischer Umbau unseres Sozial- und Wirtschaftssystems eingefordert werden, betonten die Organisatoren bereits im Vorfeld.

„Gegen die Klimakrise gibt es keine Impfung“
In Wien beteiligte sich auch das Verkehrs- und Klimaschutzministerium am Streik. Auf der Fassade wurde der Schriftzug „Gemeinsam schaffen wir jede Krise“ angebracht. „Gegen die Klimakrise gibt es keine Impfung - wenn sie einmal da ist, wird der Krisenzustand zum Dauerzustand. Ich habe großen Respekt vor allen, die für ihre Zukunft zum Streik aufrufen. Ich nehme diese Anliegen sehr ernst“, betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einer Aussendung am Freitag.

„Wir müssen die Lehren aus der Corona-Krise ziehen und entschlossen handeln: Die Klimakrise muss jetzt ernst genommen und konsequent bekämpft werden, denn für ihre Folgen wird es keine Heilung geben. Weltweit zeigen heute daher wieder tausende Menschen, dass ihnen die Zukunft unserer Kinder am Herzen liegt“, sagte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace.

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Die Klimakrise muss jetzt ernst genommen und konsequent bekämpft werden, denn für ihre Folgen wird es keine Heilung geben.

Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace.

„Die Welt befindet sich in einem Krisenzustand. Doch während es bei der Corona-Krise entschlossene politische Taten gibt, fehlen beim Klimaschutz ambitionierte Maßnahmen. Wir steuern weiterhin ungehindert auf eine Klimakatastrophe zu, dies gilt es mit aller Kraft zu verhindern“, warnte auch Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.

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