Italien bangt um Gäste

Rettungsplan für den Urlaub am Meer präsentiert

Österreich
25.04.2020 06:00

Der Sommer ist nicht mehr fern, viele Österreicher schwimmen zumindest in Gedanken bereits in ihrer liebsten Salzwasserbadewanne an der Oberen Adria. Damit der Sommertraum für Zehntausende Gäste aus Österreich kein Wunschtraum bleibt, arbeiten Italiens Touristiker fieberhaft an einer Lösung, um die Strände öffnen zu können. Jetzt wurde ein 18-Punkte-Vorschlag präsentiert, damit die Saison nicht ganz ins Wasser fällt. Allerdings: Das letzte Wort, ob und wann die Strände öffnen, wird in Rom gesprochen. Und ob wir nach Italien ausreisen dürfen, entscheidet unsere Regierung.

Geplant sind unter anderem: Mindestabstände bei den Strandschirmen und den Tischen der Strandbuffets, Liegen müssen über das Internet reserviert und vorab auch bezahlt werden. Ebenso geplant sind Parkverbote und permanente Desinfektionen der Infrastruktur. Handelsaktivität, die nicht ausdrücklich von den zuständigen Behörden genehmigt wurde, sollen dem Vorschlag nach verboten werden - das dürfte die Strandverkäufer betreffen, die in normalen Saisonen von den Adria-Stränden kaum wegzudenken sind.

(Bild: bibione.com)

Keine Sonnenliegen aus Plexiglas
Für das Personal werden spezielle Schutzmaßnahmen vorbereitet, um Ansteckungen zu verhindern - auch was die Erste Hilfe betrifft. Spender mit Desinfektionslösung sollen auf den Toiletten vorhanden sein. Punkte betreffen auch die Themen Animation, Spiele am Strand, Umkleidekabinen, Abfallsammlung und Müllabfuhr, Raucherbereiche oder Außenduschen. Das haben die Touristiker der Unionmare Veneto - von Bibione bis Rosolina - der Politik vorgeschlagen. Die kuriose Idee von Sonnenliegen in Plexiglasboxen hat man indessen verworfen.

Mit der Umsetzung werde begonnen, wenn es das Okay von der Politik gebe. „Wir evaluieren das Zugangssystem auch zu den freien Stränden, um soziale Distanzierung und deren Kontrolle auch dort zu gewährleisten“, so der Präsident von Unionmare Veneto, Alessandro Berton.

Adria hofft auf Austro-Touristen
Auch in Lignano ist man zuversichtlich, diesen Sommer wieder Zehntausende Austro-Urlauber begrüßen zu können. Tourismusmanager Giorgio Ardito: „Wir sind mit den Vorbereitungen fertig und könnten Ende Mai aufsperren. Das hängt davon ab, wie sich die Infektionszahlen entwickeln.“

(Bild: ©DavidArts - stock.adobe.com)

Lignano setzt auf Online-Reservierungen der Liegen
Auch hier, 66 Kilometer nordöstlich von Venedig, will man auf Online-Reservierungen der Liegen und Mindestabstände setzen. Bezahlt werden kann hier mit der Internetwährung Bitcoins. 

Venedig (Bild: kameraOne)
Venedig

Schwimm-Inseln sollen Strandurlaube retten
Auf der Insel Ischia suchen Badeanstalten nach kreativen Ideen für die Einhaltung der Abstandsregeln: Eine Lösung wären schwimmende Plattformen mit zwei Liegen, die durch ein Blätterdach von der Sonne geschützt sind. Sie werden am Meeresboden verankert und können zum Ende des Sommers wieder entfernt werden.

Künstlerische Illustration: Mit schwimmenden Inseln will man die Badsaison in Italien retten. (Bild: Consorzio Sant'Angelo d'Ischia)
Künstlerische Illustration: Mit schwimmenden Inseln will man die Badsaison in Italien retten.

Wassertaxis sollen die Leute auf ihre Plattformen bringen. Das erhöht die Zahl der Touristen, die trotz Distanzierungsmaßnahmen die Strände genießen können.

Aber: Das letzte Wort, ob und wann die Strände öffnen, wird in Rom gesprochen. Und ob wir nach Italien ausreisen dürfen, entscheidet unsere Regierung.

Kronen Zeitung/krone.at

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