Während man im oberösterreichischen Kronstorf noch immer unter Schock über den Mord an Hildegard H. (81) steht, wurde über den mutmaßlichen Täter Florian H. (46) am Sonntag die U-Haft verhängt. Er hat gestanden, seine Mutter erschossen zu haben. Sein 38 Hektar großer Hof ist nach seiner Verhaftung nun verwaist.
Landwirt Florian H. hatte seinen stattlichen Bauernhof nach dem Tod des Vaters vor zehn Jahren zusammen mit seiner betagten Mutter bewirtschaftet. Das Anwesen war nach seinen Aussagen vor Polizei und Haftrichter der Auslöser für die Bluttat. Die Mutter habe ihm Vorhaltungen gemacht, dass er keine Frau habe und damit kein Hoferbe da sei.
Ein psychiatrisches Gutachten wird im Zuge der Anklage kommen. Das ist heutzutage Standard bei einem Schwurgericht.
Andreas Pechatschek, Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr
Keine Tiere zu versorgen
Nun ist der Hof des Körndlbauern verwaist. Ortsbauern-Obmann Josef Öllinger: „So viel ich weiß, gibt es aktuell keine Tiere zu versorgen. Früher gab es einen Mastschweinebetrieb.“ Und Bürgermeister Christian Kolarik: „Wie es weitergehen soll, wird Thema für die nächste Woche. Man muss abklären, ob unsere Unterstützung gebraucht wird. Regeln und entscheiden muss das aber der Bauer selbst. Vielleicht über seinen Anwalt.“
Gab es psychische Probleme?
Inzwischen rätselt man in Kronstorf noch immer, wie es zu der Familientragödie kommen konnte. Florian H. galt als hilfsbereit und gewissenhaft. Nicht nur bei der Feuerwehr, sondern auch gegenüber seiner Mutter, dem Mordopfer. Er hat sie zum Einkaufen und in die Kirche gefahren. Allerdings wollen im Nachhinein manche von psychischen Problemen wegen der Differenzen mit der Mutter gewusst haben. Angeordnet wurde auch die Obduktion von Hildegard H. Ein Ergebnis steht aber noch aus.
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