Nach Corona-Infektion

Johnson hat seine Amtsgeschäfte wieder aufgenommen

Ausland
27.04.2020 11:39

Der britische Premierminister Boris Johnson ist nach überstandener Covid-19-Erkrankung am Sonntagabend am Regierungssitz Downing Street in London eingetroffen und hat am Montag seine Amtsgeschäfte wieder aufgenommen. In einer ersten Erklärung erteilte er Forderungen nach einer vorzeitigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in Großbritannien prompt eine Absage.

(Bild: APA/AFP/Daniel Leal-Olivas)

In den vergangenen zwei Wochen hatte sich der 55-jährige Johnson auf seinem Landsitz Chequers, nahe London, von der Lungenkrankheit erholt. Zuvor musste er nach der Infektion mit dem Coronavirus eine Woche im Krankenhaus verbringen, drei Tage sogar auf der Intensivstation. Vertreten wurde er solange von Außenminister Dominic Raab.

Regierung mit Vorwürfen konfrontiert
Die Regierung in London steht wegen ihrer Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie schwer in der Kritik. Ärzte und Pfleger beklagen, es fehle an Schutzkleidung für das medizinische Personal und es gebe zu wenige Virustests. Auch von dem ausgegebenen Ziel, bis Ende April täglich 100.000 Menschen zu testen, sind die Behörden noch weit entfernt.

(Bild: Associated Press)

Experten gehen inzwischen davon aus, dass das Land den Höhepunkt der Epidemie überschritten hat. Doch die täglich neu registrierten Sterbefälle sind noch immer erschreckend hoch. Am Samstag überstieg die Gesamtzahl der Toten erstmals 20.000. Berechnungen der „Financial Times“ zufolge könnte die tatsächliche Zahl aber mehr als das Doppelte betragen.

Druck aus Partei und der Wirtschaft
Aus seiner Konservativen Partei und der Wirtschaft wächst der Druck, die Ausgangsbeschränkungen zu lockern. Dafür sei die Zeit aber noch nicht reif, sagte Gesundheitsstaatssekretär Edward Argar. „Wir haben große Fortschritte gemacht.“ Aber das Ziel sei noch nicht erreicht.

Johnson erteilt Lockerungen Absage
Einer vorzeitigen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in Großbritannien erteilte Johnson am Montagvormittag prompt eine Absage. „Ich verstehe eure Ungeduld“, erklärte er, aber man müsse eine zweite Erkrankungswelle verhindern. Man sei im Kampf gegen die Pandemie auf einem guten Weg, so der Premier weiter. Das Blatt wende sich.

Premier Boris Johnson (Bild: Associated Press)
Premier Boris Johnson

Die Ausgangsbeschränkungen gelten seit dem 23. März und noch bis mindestens bis zum 7. Mai. Die Briten dürfen ihre Wohnungen kaum noch verlassen. Erlaubt sind der Einkauf wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente. Alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, sind geschlossen. Sport ist nur einmal am Tag und nur mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Versammlungen von mehr als zwei Personen sind verboten.

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