Die Après-Ski-Bar „Kitzloch“ im Tiroler Ischgl war aufgrund der darin stattgefundenen starken Verbreitung des Coronavirus international in die Negativschlagzeilen geraten. Deren Betreiber, Bernhard Zangerl, hat in einem TV-Interview am Sonntagabend erklärt, dass er im Rückblick betrachtet die Bar wahrscheinlich früher zugesperrt hätte. Man habe damals einfach die Anweisungen der Behörden befolgt.
Jeder Politiker und jeder Entscheidungsträger hätte sich damals gewünscht, mit Stand des heutigen Wissens entscheiden zu können, meinte der Kitzloch-Betreiber im „ZiB 2“-Interview. „Im Nachhinein hätten auch wir wahrscheinlich einige Sachen anders gemacht“, gestand Zangerl ein. „Wir haben aber einfach die Anweisungen befolgt, die wir bekommen haben, und darauf vertraut, dass uns die Experten die richtigen Anweisungen geben.“
„Fehler im Informationsfluss“
Damals habe es noch fast keine Fälle in Österreich bzw. in Tirol gegeben. „Deshalb war es für uns auch schwierig einzuschätzen, wie brisant die Situation zu dem Zeitpunkt schon gewesen ist“, sagte der Bar-Betreiber. Fehler seien wahrscheinlich im Informationsfluss passiert, meinte Zangerl. Die Landessanitätsdirektion und die Staatsanwaltschaft würden dies jetzt aber alles aufarbeiten und sich ansehen, wie man besser hätte zusammenarbeiten können.
Keine Angst vor Klagen
Vor Klagen habe er jedenfalls keine Angst, sagte der Tiroler. „Wir haben weder Fälle vertuscht, noch die Saison hinausgezögert“, betonte Zangerl. Dass Ischgl nun international in die Negativschlagzeilen geraten ist, damit habe er schon ein Problem. Es tauche nur eine Facette von Ischgl in den Medien auf, nämlich der Après-Ski. Ischgl habe aber viel mehr zu bieten, was nun aber nicht so wahrgenommen werde. „Da heißt es jetzt entgegenzuwirken“, fügte er hinzu.
Comeback geplant
Eine Namensänderung des Kitzlochs sei vorerst jedenfalls nicht angedacht. Und man werde in der kommenden Saison „natürlich versuchen, wieder aufzusperren“. Auch der Rückhalt vieler Gäste sei groß. „Wir haben viele Mails von Gästen bekommen, die das so sehen wie wir, dass Ischgl lediglich ein Zwischenstopp war, den das Virus genommen hat und sich leider hier optimal verbreiten konnte, da viele Menschen aus der ganzen Welt zusammenkommen“, so Zangerl, der selbst positiv auf das Coronavirus getestet worden war, jedoch von einem sehr milden Krankheitsverlauf berichtete.
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