Der Mord von Kronstorf: Der Bauer (46) erschoss seine Mutter, weil sie ihn damit nervte, dass er keine Frau für den Hof gefunden hatte. Die Hofübergabe ist seit Jahrzehnten ein Dauerproblem. Der Verein „Perspektive Landwirtschaft“ bietet als Lösung Hofübernahmen durch Fremde, so Obmann Manuel Bornbaum (31).
„OÖ Krone“: Der Mord von Kronstorf erschüttert auch, weil solche familiären Sackgassen in der Landwirtschaft leider sehr verbreitet sind.
Manuel Bornbaum: Seit 1995 mussten rund 40 Prozent der heimischen Höfe ihren Betrieb aufgeben. Das hat teils wirtschaftliche Gründe, aber wesentlich ist auch, dass niemand aus der Familie den Hof weiterführen möchte. Manchmal gibt es gar keine Kinder, die den Hof übernehmen könnten. Generell ist die Hofübergabe das Schwerste.
Der Verein „Perspektive Landwirtschaft“ hat deshalb eine Plattform gegründet.
Wir waren Agarstudenten auf der BOKU und haben gemerket, dass viele von uns gar keinen Hof zuhause haben. Gleichzeitig gibt es immer mehr leerstehende Höfe. Deshalb haben wir vor fünf Jahren unsere Plattform gegründet, um Leute,die einen Hof suchen, mit jenen zu vernetzten, die einen abgeben wollen. Wir machen aber auch in jedem Bundesland zwei Mal im Jahr einen Stammtisch mit einer Art Speeddating.
Oft tun sich Bauern schwer, den eigenen Betrieb zu übergeben. Und dann an Fremde?
Es ist keine Schande, wenn die Übergabe nicht in der Familie möglich ist. Da muss man umdenken.
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