„Für viele der Böse“
Deutscher Top-Virologe erhält Morddrohungen
Der in der Corona-Krise viel in den Medien präsente Top-Virologe Christian Drosten wird nach eigenen Angaben mit dem Tod bedroht. Für viele Deutsche sei er der Böse, der die Wirtschaft lahmlege, sagte der Wissenschaftler der Berliner Charité. Im Video oben sehen Sie Drosten im Interview am vergangenen Freitag in der „ZiB 2“.
Er leite die Drohungen an die Polizei weiter. Nachts wach hielten ihn allerdings vielmehr die E-Mails von Eltern, die ihm von ihren Sorgen vor der Zukunft berichteten. Der Experte für Coronaviren hatte schon vor einiger Zeit in seinem NDR-Podcast berichtet, dass er Hassbotschaften bekomme.
In einem Interview mit der britischen Zeitung „Guardian“, über das mehrere Medien am Montag berichteten, spricht Drosten von einem „Präventionsparadox“ in Deutschland: Die Menschen sähen, dass die Krankenhäuser die Lage bewältigen können, und hätten daher kein Verständnis für die Geschäftsschließungen.
„Frühzeitig getroffene Maßnahmen haben Schlimmeres verhindert“
Der Blick auf die Lage in stark von SARS-CoV-2 betroffene Regionen wie New York oder Spanien fehle. Aus Sicht Drostens sind es gerade die frühzeitig getroffenen Maßnahmen, die hierzulande Schlimmeres verhindert haben. Er warnte zuletzt vor Rückschlägen im Kampf gegen das neue Virus bei einem zu sorglosen Umgang mit dem Erreger: Es drohe eine zweite, schlimmere Infektionswelle.
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