Die Verhandlungen über ein Rettungspaket für die durch die Coronavirus-Krise schwer gebeutelte deutsche AUA-Mutter Lufthansa sind Insidern zufolge doch noch nicht abgeschlossen. „Es gibt keine Einigung“, hieß es in Unternehmens- und Regierungskreisen übereinstimmend zu einem Dienstagfrüh veröffentlichten Bericht, wonach sich der deutsche Staat mit rund neun Milliarden Euro an dem Konzern beteiligen soll.
Dem Bericht zufolge erhalte der deutsche Staat dafür eine Sperrminorität und ein bis zwei Aufsichtsratsmandate. Auf diese Eckpunkte hätten sich Vertreter der Regierung in Berlin und der Lufthansa bei einer Verhandlungsrunde am Montagnachmittag geeinigt, berichtete das Online-Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Offizielle Bestätigung steht noch aus
Die Fluglinie lehnte einen Kommentar vorerst ab, das Wirtschaftsministerium wollte sich zunächst nicht äußern. Airline-Chef Carsten Spohr wolle den Deal im Laufe des Tages mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Olaf Scholz besiegeln, hieß es in dem Bericht weiter. Dass das Paket dabei noch einmal aufgemacht werde, gelte laut Verhandlungskreisen aber als unwahrscheinlich.
Die Frage, über welches Instrument sich der deutsche Staat an dem Luftfahrtkonzern beteiligt und wie viel Einfluss er damit auf das operative Geschäft bekommt, ist in der deutschen Regierung umstritten. Politiker von CDU/CSU sprachen sich für eine stille Beteiligung ohne Stimmrecht aus. SPD-Politiker forderten einen Einstieg über ein Aktienpaket, mit dem über den Aufsichtsrat etwa zu Fragen wie Beschäftigungsentwicklung mitentschieden werden kann.
Die deutsche Bundesregierung hatte am Dienstag erklärt, die AUA-Mutter Lufthansa als starkes Unternehmen erhalten zu wollen. Der Konzern müsse auch künftig wettbewerbsfähig sein, sagt der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß, mit Blick auf die bevorstehenden Staatshilfen.
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