Rezession erwartet
US-Wirtschaft wegen Corona-Krise im freien Fall
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 4,8 Prozent geschrumpft, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Im vierten Quartal 2019 war die größte Volkswirtschaft der Welt noch um 2,1 Prozent gewachsen. Mittlerweile warnen Experten, dass den USA der stärkste Wachstumseinbruch seit der Weltwirtschaftskrise droht.
Die Coronavirus-Pandemie hatte sich in den USA ab März zugespitzt. Mittlerweile sind die USA das Land mit den meisten bestätigten Corona-Fällen auf der ganzen Welt, es gibt mehr als eine Million Infizierte. US-Präsident Donald Trump rechnete diesen Umstand jedoch auch den besseren Testkapazitäten in den USA zu. Bisher sind mehr als 58.000 US-Amerikaner an Covid-19 verstorben.
26 Millionen Menschen ohne Job
Ab Mitte März begannen viele Bundesstaaten, für die Wirtschaft verheerende Ausgangsbeschränkungen zu verhängen. Seither haben in den USA mehr als 26 Millionen Menschen ihren Job verloren. Experten gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote inzwischen bei etwa 15 Prozent liegen dürfte.
Ökonom: „Erster Schritt in tiefe Rezession“
Auch der Konsum bei den sonst so kaufkräftigen US-Amerikanern sank um 7,6 Prozent. „Das ist der erste Schritt in eine tiefe Rezession“, sagte Chefökonom Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe voraus. Er glaubt auch nicht, dass sich der Jobmarkt so bald wieder erholen wird: „Nicht jeder davon wird an seinen alten Arbeitsplatz zurückkehren können.“
Trump hofft auf rasche Erholung der Wirtschaft
Die Regierung befürchtet für das zweite Quartal einen noch drastischeren Wirtschaftseinbruch, womöglich sogar ein Schrumpfen um bis zu 30 Prozent. Einzelne US-Bundesstaaten beginnen bereits mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen. Mit einer deutlichen Erholung der Wirtschaft, wie sie Trump in der zweiten Jahreshälfte erwartet, rechnen die Experten nicht.
Der US-Kongress und die Regierung haben wegen der Pandemie bereits Konjunkturpakete in Höhe von rund 2,5 Billionen Euro auf den Weg gebracht, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit und das Einbrechen der Konjunktur abzubremsen.
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