Rund um den Globus

Hälfte aller Arbeitskräfte in Existenz bedroht

Ausland
29.04.2020 15:41

Durch die drastischen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind die Arbeitsmärkte rund um den Globus eingebrochen. Fast die Hälfte der 3,3 Milliarden Arbeitskräfte weltweit seien in ihrer Existenz bedroht, berichtete die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Mittwoch in Genf.

Betroffen seien vor allem 1,6 der zwei Milliarden Menschen, die irregulärer Arbeit nachgehen, also ohne Arbeitsverträge, und die oft von der Hand in den Mund leben. Ihr Einkommen sei im weltweiten Durchschnitt um 60 Prozent eingebrochen, in Afrika und Lateinamerika sogar um mehr als 80 Prozent.

„Wir müssen an das menschliche Elend und die Not denken, die hinter diesen Zahlen stecken“, sagte ILO-Direktor Guy Ryder. Er rief die Länder auf, soziale Hilfsprogramme aufzulegen, und die internationale Gemeinschaft, ärmere Länder zu unterstützen.

ILO-Direktor Guy Ryder (Bild: AFP)
ILO-Direktor Guy Ryder

Unfassbarer Verlust von Arbeitsstunden
Im zweiten Quartal dieses Jahres rechnet die ILO mit dem Verlust von Arbeitsstunden, die zusammen 305 Millionen Vollzeitstellen entsprechen würden. Vor zwei Wochen war sie noch von 195 Millionen Vollzeitstellen ausgegangen. Alle Vergleiche beziehen sich auf das letzte Quartal vor der Krise, das vierte Quartal 2019. Betroffen seien vor allem Europa, Zentralasien und der amerikanische Kontinent.

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