Särge gehen bald aus
Massengräber für Covid-19-Tote in Brasilien
In der brasilianischen Metropole Manaus steigt die Zahl der Covid-19-Toten so schnell, dass die Leichen in Massengräbern beerdigt werden müssen. Am Hauptfriedhof der größten Stadt im Amazonas-Regenwald werden bis zu fünf Tote pro Grab bestattet, der Stadt könnten bald die Särge ausgehen. „Es ist Chaos hier“, schilderte Maria Garcia, die sich drei Stunden lang in einer Schlange anstellen musste, um eine Sterbeurkunde für ihren 80-jährigen Großvater zu bekommen.
Garcias Großvater starb am Mittwoch in seinem Haus nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Manaus, die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, ist die erste Stadt in Brasilien, der die Intensivbetten infolge der schweren Coronavirus-Fälle ausgingen.
Auch andere Städte am Ende der Kapazitäten
Behörden warnen, dass mehrere andere Städte auch fast an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Das Land bestätigt einen Rekordanstieg am Mittwoch um 6276 auf 78.162 nachgewiesene neue Infektionen. Brasiliens Gesundheitsministerium meldet 449 Todesfälle in den vorangegangenen 24 Stunden, womit sich die Zahl der Todesopfer auf 5466 erhöht.
„Messias“ Bolsonaro: „Vollbringe keine Wunder“
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen des Umgangs mit dem Coronavirus unter Druck, nachdem er zu Beginn der Epidemie Fake News über die Krankheit verbreitet und diese als „kleine Grippe“ verharmlost hatte. Eine Journalistenfrage nach den steigenden Totenzahlen beantwortete Bolsonaro am Mittwoch unter Verweis auf seinen zweiten Vornamen Messias folgendermaßen: „Und? Es tut mir leid. Was soll ich tun? Ich bin Messias, aber ich vollbringe keine Wunder.“
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