Experten überzeugt:

Mehr Tests auch bei leichten Symptomen sinnvoll

Ausland
30.04.2020 13:58

Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) hat eine Ausweitung der Coronavirus-Tests empfohlen. Auch bei leichten Symptomen solle sofort getestet werden, je früher desto besser, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag. Eine generelle Testung der Bevölkerung ohne Symptome sei nicht ratsam. Abhängig von der Situation sei es aber sinnvoll, Risikogruppen durch häufigere Tests besser zu schützen - zum Beispiel in Krankenhäusern, Alters- und Pflegeheimen. Denn Infizierte könnten das Virus schon ausscheiden, bevor sie Symptome spürten.

Nach Wielers Angaben liegt der Wert für Ansteckungen in Deutschland - die Reproduktionszahl - im Moment bei 0,76. Im Lagebericht vom Mittwoch ist ein Wert von 0,75 vermerkt (Datenstand 29. April, 0 Uhr). Das heißt, ein Mensch steckt weniger als einen anderen an. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagte Wieler. Das Institut nutzt inzwischen allerdings ein sogenanntes Vier-Tage-Mittel für die Schätzung der aktuellen Neuinfektionen und damit auch der Reproduktionszahl. Zuvor wurde ein Drei-Tage-Mittel verwendet. Am Ergebnis ändere sich dadurch nichts, betonte Wieler auf mehrere kritische Nachfragen bei der Online-Pressekonferenz hin.

(Bild: AFP)

Über 6000 Tote in Deutschland
Nach den RKI-Zahlen sind bisher 6288 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Der Altersdurchschnitt lag bei 81 Jahren. Die Sterberate ist seit Ende März von 0,8 auf 4 Prozent gestiegen. Das heißt, dass von den bisher registrierten Covid-19-Infizierten vier Prozent gestorben sind. Er gehe allerdings auch in Deutschland weiter davon aus, dass mehr Menschen an Covid-19 sterben als offiziell registriert werden, so Wieler.

Ein Coronavirus-Antikörper-Test (Bild: AP)
Ein Coronavirus-Antikörper-Test

Wissenschaftler warnen vor zweiter Welle
Deutschland stehe auch nach mehr als zwei Monaten am Anfang eines Marathons, von dem niemand wisse, wann er zu Ende gehe, sagte der RKI-Präsident. Eine zweite oder dritte Infektionswelle halte eine Mehrheit der Wissenschaftler nicht für ausgeschlossen, so lange es weder Impfstoffe noch Medikamente gegen das neue Virus gebe - und auch keine „genialen Konzepte“, wie sich der Erreger nicht ausbreiten könne. Auch die Immunität von Menschen, die die Infektion durchgemacht haben, sei noch nicht bewertbar.

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