Im März stand Roland Kindls Hotel wegen einer infizierten Urlauberin aus Köln unter Isolationl. Im Gespräch mit der „Krone“ erzählt Kindl, was nach der Quarantäne vor sich ging. „Das war wie ein Albtraum“, schildert der Hotelier seine damalige Gefühlswelt. Nun will er nach vorne schauen.
Es war der erst vierte Corona-Fall in Salzburg, der die Skihochburg Obertauern im März in Schockstarre versetzte. Nach dem positiven Test einer Urlauberin (62) aus Köln wurde das Hotel von Roland Kindl (47) unter Quarantäne gestellt. Alle Gäste mussten abreisen. „Das war wie ein Albtraum“, sagt Kindl. Der Druck auf seinen Betrieb sei enorm gewesen. „Wir hatten teilweise Gäste, die die Behörden wegen ihres verpatzten Urlaubes klagen wollten“, schildert er. Enttäuschten Urlaubern den Ernst der Lage zu vermitteln, sei nicht immer leicht gewesen. Zusammen mit seiner Familie musste Kindl 14 Tage im Hotel ausharren. Nun will der 47-Jährige die Krise hinter sich lassen. „Die Lebensfreude kommt zurück“, meint er. Der Zusammenhalt im Ort habe ihm Mut gemacht. „Es brachten uns jeden Tag andere Leute Einkäufe und das Notwendigste.“ Auch, dass ihm und seiner Familie nach dem „Krone“-Bericht über den Corona-Fall in Obertauern einige seiner Stammgäste aus Deutschland beste Wünsche nach Österreich schickten, habe Mut gemacht.
Der Pongauer, der mit seiner Familie bisher vom Virus verschont geblieben ist, betont jedoch: „Ich bin nur einer von vielen, den die Krise erwischt hat. Es betrifft alle Sparten in Obertauern. Wir müssen jetzt zusammen nach vorne schauen.“
„Wir hoffen auf eine baldige Öffnung der deutschen Grenze“, erklärt Hans Gruber (60) vom Tourismusverband Obertauern. Erst am Mittwoch ließ das Nachbarland jedoch verkünden, seine Grenzen weiterhin zu sperren. Dennoch gibt sich Gruber, der am Mittwoch gezwungen war, seinen Geburtstag im kleinen Kreis zu feiern, vorsichtig optimistisch. „Mit dem Jammern reicht es“, stellt der 60-Jährige klar.
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