Corona-Großeinsatz am Freitag in einem Flüchtlingsheim in Wien: Wie der „Krone“ mittlerweile bestätigt wurde, gab es in der Betreuungsunterkunft „Haus Erdberg“ 17 positive Covid-19-Fälle. Eine Komplettevakuierung wurde angeordnet.
Nach Bekanntwerden der 17 Fälle (darunter auch zwei Betreuerinnen) waren Magistrat, Rettung und Polizei im Großeinsatz: Die ganze Einrichtung, in der 400 Personen wohnen, wurde behördlich gesperrt.
Krisenstab: „Sofortige Quarantäne verhängt“
„Nachdem einzelne Personen diese Woche Symptome gezeigt haben, wurde rasch ein Covid-19-Screening in dieser Einrichtung durchgeführt. Das Screening läuft derzeit noch, es wurde aber sofort nachdem mehrere positive Fälle festgestellt wurden eine Quarantäne vonseiten der Gesundheitsbehörde verhängt“, so der Sprecher des medizinischen Krisenstabes der Stadt Wien in einer Aussendung.
Schließlich kam jedoch der Befehl zur Evakuierung, da das Gebäude für eine längerfristige Quarantänisierung von Personen nicht geeignet ist. Deshalb wurden die Personen alternativ untergebracht. 320 von ihnen kamen ins größte Feldlazarett Österreichs, in die Messehalle, Familien (80 Bewohner) dagegen ins ehemalige Krankenhaus Floridsdorf.
Lösten Betreuerinnen die Infektionskette aus?
Derzeit werde überprüft, ob die Infektionskette mit den zwei ebenfalls infizierten Betreuerinnen begonnen hatte. Laut Aussendung führt die Stadt Wien derzeit Covid-19-Screening-Tests bei einer größeren Anzahl von Bewohnern in Betreuungseinrichtungen durch. Bisher seien mehr als 4200 Tests durchgeführt worden.
Virus-Herd: Wien als neues Sorgenkind
Was auffällt: Wien gilt mehr und mehr als neues Sorgenkind im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Bundeshauptstadt löst Tirol jedenfalls als Virus-Brennpunkt ab. Mit 44 positiven Covid-Testungen fielen am Freitag in der 1,9-Millionen-Metropole 40 Prozent aller österreichischen Infektionen an. Nach Informationen des Krisenstabes im Innenministerium waren es am 1. Mai gegenüber dem Vortag 109 Fälle mehr.
Christoph Budin, Kronen Zeitung/krone.at
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