Aber nur begrenzt

USA erlauben Einsatz von Wirkstoff Remdesivir

Ausland
01.05.2020 23:31

Das antivirale Mittel Remdesivir hat in den USA eine Sonderzulassung für die Behandlung von Coronavirus-Patienten erhalten. Die Arzneimittelbehörde FDA stellte am Freitag eine Notfall-Genehmigung für den Einsatz des Wirkstoffs gegen die Lungenkrankheit Covid-19 aus. Zuvor hatte eine klinische Studie laut vorläufigen Ergebnissen gezeigt, dass Remdesivir die Genesungsdauer von Corona-Patienten verkürzt.

Laut FDA darf das vom US-Pharmakonzern Gilead hergestellte Mittel fortan bei Patienten eingesetzt werden, die im Krankenhaus wegen Covid-19 behandelt werden. Die Behörde betonte, es gebe bisher nur „begrenzte Informationen“ über Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments bei der Behandlung der Lungenerkrankung, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird. Sie verwies aber auf die klinische Studie zur verkürzten Behandlungsdauer von Covid-Patienten.

Das Ebola-Medikament Remdesivir (Bild: APA/AFP/POOL/Ulrich Perrey)
Das Ebola-Medikament Remdesivir

Mehr als 1000 Covid-19-Patienten nahmen an der Studie teil
Das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) hatte am Mittwoch vorläufige Ergebnisse zu der Studie, an der 1063 Covid-19-Patienten in den USA, Europa und Asien teilgenommen hatten, bekannt gegeben. Demnach verkürzte das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelte Remdesivir die Genesungsdauer der Patienten um rund 30 Prozent. Die mit Remdesivir behandelten Patienten benötigten den Angaben zufolge im Mittelwert elf Tage bis zur Genesung. Patienten, die ein Placebo erhielten, benötigten dagegen 15 Tage.

Weniger eindeutig waren die Ergebnisse allerdings in der Frage, ob das Mittel auch die Sterblichkeit von Patienten senken kann. Bei Patienten, die Remdesivir erhielten, lag die Sterblichkeit bei acht Prozent. In der Kontrollgruppe betrug die Sterblichkeit 11,6 Prozent. Der Unterschied ist zu gering, um ihn eindeutig dem Medikament zuzuschreiben.

(Bild: AP/Gilead Sciences)

Remdesivir dringt in Viren ein und verhindert damit ihre Vermehrung. Offiziell als Medikament zugelassen ist das Mittel bisher nicht. Die Sondergenehmigung der US-Arzneimittelbehörde erlaubt aber vorläufig den Einsatz im Kampf gegen das Coronavirus.

„Krone“-Interview mit Remdesivir-Entwickler Norbert Bischofberger: „Spätestens im Herbst haben wir etwas Wirksames“

Im Kampf gegen die Pandemie werden mehrere Medikamente getestet, unter anderem die Malaria-Mittel Hydroxychloroquin und Chloroquin. Außerdem wird mit Hochdruck an Impfstoffen gearbeitet.

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