Er ist wieder da
Kim Jong Un quicklebendig bei Fabrik-Einweihung
Wochenlang rätselte die Welt, ob Nordkoreas Diktator Kim Jong Un verstorben sein könnte - nun hat sich der Machthaber wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Er weihte am Freitag feierlich eine Düngemittel-Fabrik ein. Nordkoreanische Medien veröffentlichten Bildmaterial von dem Akt. Mit dabei waren auch Kims Schwester und enge Beraterin Kim Yo Jong, die bereits als Nachfolgerin gehandelt wurde.
„Die Berichte über meinen Tod sind stark übertrieben“ - das berühmte Zitat von Mark Twain trifft offenbar auch auf den nordkoreanischen Diktator zu. Die Meldung, dass Kim nach einer missglückten Operation gestorben sei, wurde nun durch einen öffentlichkeitswirksamen Auftritt widerlegt.
Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete am Samstag, die Zuschauer beim Eröffnungsakt seien „in tosende Hurra-Rufe ausgebrochen“. Der Diktator habe die Fabrik besichtigt und sei über die Produktionsprozesse informiert worden. „Mit großer Ergriffenheit“ habe Kim gesagt, dass sein Großvater Kim Il Sung und sein Vater Kim Jong Il über „die Nachricht, dass die moderne Phosphatdünger-Fabrik gebaut worden ist, sehr begeistert gewesen wären“, hieß es weiter.
Erster öffentlicher Auftritt seit Mitte April
Kim war seit einem Treffen des Politbüros der Nordkoreanischen Arbeiterpartei am 11. April nicht mehr öffentlich aufgetreten. Dass er bei den Feierlichkeiten zu Ehren seines verstorbenen Großvaters, Staatsgründer Kim Il Sung, gefehlt hatte, hatte international Spekulationen über seinen Gesundheitszustand ausgelöst. Der 15. April ist der wichtigste Termin des Jahres für die politische Elite das Landes.
Insider berichteten von Operation
Das südkoreanische Webportal „Daily NK“, das überwiegend von Überläufern aus Nordkorea betrieben wird, hatte berichtet, Kim habe sich einem dringlichen Eingriff am Herz-Kreislauf-System unterzogen. „Exzessives Rauchen, Fettleibigkeit und Erschöpfung“ seien die unmittelbaren Gründe für die Operation gewesen.
Diktator machte offenbar nur Urlaub
Der Sicherheitsberater des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In hatte am vergangenen Sonntag gesagt, Kim lebe und sei „wohlauf“. Kim halte sich seit zwei Wochen in der Ferienstadt Wonsan im Osten von Nordkorea auf. Südkorea habe keine „verdächtigen Bewegungen“ in Nordkorea festgestellt.
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