Die Meister-Sensation

Andi Herzog: „Spieler gaben für Otto immer alles“

Fußball International
02.05.2020 07:42

Vor 22 Jahren wurde am 2. Mai 1998 eine der größten Sensationen in der Geschichte der deutschen Fußball-Bundesliga perfekt. Trainer Otto Rehhagel feierte mit Kaiserslautern durch ein 4:0 gegen Wolfsburg als erster Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte den Meistertitel. Andreas Herzog erinnert sich zurück.

Die Tore bei der rauschenden Party am legendären Betzenberg erzielten Jürgen Rische, Martin Wagner und Olaf Marschall (2). Letztgenannter, der von 1990 bis 1993 bei der Admira in Österreich gestürmt hatte, spielte die Saison seines Lebens, traf bei verletzungsbedingt nur 24 Einsätzen gleich 21 Mal. Andi Herzog, der zuvor mit Rehhagel bei Bremen und Bayern München war und in der damaligen Saison mit Bremen Platz sieben belegte, erinnert sich zurück: „Otto hatte schon in der zweiten Liga ein sehr kompaktes Team geformt. Libero Miroslav Kadlec, Spielmacher Ciriaco Sforza und Stürmer Olaf Marschall, das war dann seine Erfolgsachse in der Bundesliga.“

Der Trainer vom 1. FC Kaiserslautern, Otto Rehhagel, jubelt mit der Meisterschal. (Bild: Kay Nietfeld)
Der Trainer vom 1. FC Kaiserslautern, Otto Rehhagel, jubelt mit der Meisterschal.

Dazu wusste auch der damals noch blutjunge Michael Ballack zu überzeugen. Kultstatus bei den Fans hatte Harry Koch, gnadenloser Verteidiger mit herrlicher Lockenmähne. Herzog über das generelle Erfolgsgeheimnis von „König Otto“: „Er vertraute den Spielern immer blind, holte aus jedem 100 Prozent heraus. Und jeder Spieler gab im Gegenzug für ihn immeralles. So war das in Bremen, so war das in Kaiserslautern, so war das bei Griechenlands EM-Triumph 2004 in Portugal. Seine Teams waren stets wie eine Familie.“

Herzog: So hat er uns zwei verarscht“
Anekdote gefällig? Vor einem Bremer Spiel in Kaiserslautern meinte Otto in der Mannschaftsbesprechung: „Hier ist jedes Schiff in Seenot. Jeder muss in den Maschinenraum und Kohlen schaufeln. Nur Basler und Herzog stehen an der Reling, schauen, ob eine Insel in Sicht ist.“ Andi lächelnd: „So hat er uns zwei verarscht, aber auch unsere Rolle als Freigeister intern geregelt.“ Herzog genießt weiter jedes Treffen mit Rehhagel: „Zuletzt habe ich ihn bei der Auslosung der Nations League Anfang März in Amsterdam gesehen. Er altert einfach nicht, ist nach wie vor der wunderbare Mensch, der er immer war. Genauso seine Frau Beate. Ich schätze die beiden sehr.“

Matthias Mödl, Kronen Zeitung

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